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seiten.blick

Posted on 28.2.2020

Kennt ihr noch die Sonntagsmärchen auf ZDF oder KIKA? Beim Lesen von „Prinzessin Fantaghiro: Im Bann der Weißen Wälder“ musste ich direkt an die alte Zeit denken – Es war pure Nostalgie. Ich muss gestehen noch nie vom italienischen Volksmärchen um Fantaghiro gehört zu haben, was wirklich erschreckend ist, nachdem ich erfahren habe, wie oft die Filme im Fernseher liefen. Umso glücklicher bin ich jetzt natürlich Dank dem Buch auf die Filme aufmerksam geworden zu sein, denn Fantaghiro ist trotz der neuen Interpretation durch Jennifer Alice Jager oder auch wegen ihr eine starke und inspiriende Persönlichkeit. Obwohl Fantaghiro eine schöne Prinzessin ist, scheut sie sich nicht davor so zu arbeiten wie das normale Volk. Sie steht für das Volk ein, geht ihren Träumen nach egal wie viel sie dafür auf`s Spiel setzt und verkörpert die Emanzipation und den Feminismus. Sie hält nicht viel vom typischen Leben als Prinzessin – Tücher besticken, Accessoire an der Seite des Ehegatten sein, Ja und Amen sagen und vieles mehr. Viel mehr will sie Kämpfen, das Volk unterstützen und Krieg verhindern, was in der damaligen Zeit sicherlicht nicht so einfach war. Dadurch dass es sich hierbei um ein Märchen handelt, darf man nicht zu realistisch an die Geschichte heran gehen, denn hätte sich das ganze so im echten Leben zugetragen, sähe die Strafen von Fantaghiro sicherlich anders aus. Das Gefühl von einer Märchengeschichte umhüllt zu werden, konnte ich beim Lesen richtig spüren, unter anderem durch den Schreibstil, der einfach wie die Faust auf`s Auge passt. Auch wenn alles so kam, wie ich es mir gedacht habe, hatte es mich nicht gestört. Das haben Märchen nun mal an sich. Das einzig Negative fand ich die Entwicklung der Persönlichkeit. Fantaghiros Stärke und Wille haben mir am Anfang sehr gut gefallen. Dass sie sich ihre Ideale nicht nehmen lassen und dafür kämpfen wollte, machte sie sympathisch. Aber gegen Ende verlor sich ihre erwachsene Art. Sie wurde in meinen Augen etwas dusselig und naiv, aber auch kindlich, was überhaupt nicht zu ihrer eigentlichen Persönlichkeit passte. Auch ging es gegen Ende alles zu schnell, als ob die Autorin die Geschichte so schnell wie möglich für sich abschließen wollte, was wirklich schade ist, denn gegen Ende wurde es erst so richtig interessant. Ansonsten hatte mich die Geschichte aber gut unterhalten können und mich dazu gebracht mir die Filme noch anschauen zu wollen.

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