seiten.blick
Hinter dem unspektakulären Cover verbirgt sich eine geniale Grundidee. Nico ist 21 Jahre alt und im Begriff FBI-Agenten zu werden. Doch bevor dies geschehen kann, wird unter Vorwand behauptet, dass er nicht mehr für die Position tauglich ist. Warum? Weil er für das geheime T.R.O.J.A. Projekt vorgesehen ist, bei dem er sich Beta nähern soll. Doch das ist nicht die einzige Überraschung für den jungen Mann, nein ihm wird auch offenbart, dass die Nanobots viel mehr können, als behautet wird. Als er immer mehr in den Strudel der Aufdeckung um das T.R.O.J.A. Projekt kommt, gerät er immer weiter in das Visier großer Mächte … Die Nanobots als Fundament für die Geschichte ist ein interessantes Thema, denn so weit hergeholt ist es sicherlich nicht. Dass technisch versierte Menschen an solchen intelligenten elektrischen Teilen für den menschlichen Körper arbeiten, bezweifle ich nicht, um die Gesundheit der Menschen zu bessern, sie zu kontrollieren und vorzeitig Alarm zu signalisieren oder das Ausbreiten der Erkrankung zu verhindern. Es ist definitiv eine tolle Idee und ein guter Blickwinkel auf die Welt. Und auch wenn mich die Grundidee und der Klappentext überzeugen konnten, war ich letzten Endes doch enttäuscht von der Geschichte selbst, denn sie war leider gar nicht so, wie ich sie mir gewünscht habe. Mit den Protagonisten wurde ich kaum warm. Sie hatten keine Tiefe, Ecken oder Kanten, viel mehr waren sie blasse Charaktere ohne nennenswerte Züge, trotz der Perspektivenwechsel zwischen Nico und Beta. Auch zog sich die Geschichte extrem in die Länge. Bis es zum Punkt mit den versprochenen Thematiken aus dem Klappentext kam, verging mehr als die Hälfte vom Buch. Des Weiteren gab es kaum Spannung oder Gegebenheiten, die mich umhauen oder überzeugen konnten. Die Geschichte plätscherte so zu sagen nur dahin, dabei war das Potential vorhanden. Sehr schade finde ich aber die Tatsache, dass die Nanobots wenig Spielraum im Buch bekommen haben, denn letzten Endes drehte sich doch alles um die kleinen Bots. Ich hätte mir mehr Daten und Wissen um sie gewünscht. Dafür war der Schreibstil sehr einfach gehalten, sodass das Buch schnell ausgelesen war. Das Buch ist sicherlich nicht schlecht für das jüngere Publikum, das noch nicht viele Berührungspunkte zu Dystopien hatte. Für mich persönlich war es nicht so aussagekräftig wie manch andere Romane in dem Genre.