seiten.blick
Nachdem ich von Loving or Losing positiv überrascht wurde, musste auch Heartbroken Kiss von Anna Savas bei mir einziehen. Ich ging bei dem Buch mit der Erwartung heran, dass es in etwa so berührend wird wie Loving or Losing. Emma und Henry sind die besten Freunde und das seit ihrer Geburt. Nachdem ihre Eltern zusammen im Kreissaal waren und sich dort anfreundeten, wurden sie nach der Geburt auch Nachbarn. So setzten die Eltern bereits bei ihrer Geburt den Grundstein ihrer Freundschaft. Im Laufe der Zeit schweißte ihre Verbindung sie immer weiter zusammen. Als Henry beschließt für ein Jahr nach Frankreich zu gehen, bricht für Emma eine Welt zusammen, denn wie sollte sie nur ohne ihren besten Freund alles meistern? Schließlich ist er ihre andere Hälfte. Ihm erzählt sie alles. Als Henry geht, gehen sie nicht im Guten auseinander. Nachdem er aus Frankreich wiederkommt, ist nichts mehr wie es war … Obwohl Emma und Henry sich seit 17 Jahren kennen, stehen sie sich nach dem Wiedersehen wie Fremde gegenüber. Was ist nur geschehen, dass es soweit kommen musste? Was spannend klingt, wird nach ein paar Seiten etwas zerstört. Durch die vielen Zeitsprünge verflog der Lesefluss. Ich fand es wirklich anstrengend und nervig, wie oft man zurück in die Zukunft katapultiert wird. Natürlich waren die Einblicke aus der Vergangenheit nett, aber für mich hätte man sie gekonnt weglassen können. Viel mehr hätte ich mir eine konstante Erzählung aus der Gegenwart für die Geschichte gewünscht, um den Lesefluss beizubehalten. So hatte sich die Autorin sehr einfach gemacht einige Punkte zu erklären, die sie hätte auch in einer Erzählung aus der Gegenwart erzielen können. Auch der Punkt, weswegen sich Henry so merkwürdig verhält war direkt nach einigen Kapiteln vollkommen klar, was der Spannung und der Aufdeckung den Wind aus den Segeln genommen hat. Die Geschichte war einfach zu vorhersehbar. An Emotionen fehlte dafür nur teilweise jede Spur. Die dargestellte Freundschaft und all die Verbundenheit der zwei fand ich sehr schön zu lesen. So wünscht man sich auch seine Jugend. Es ist der perfekte Traum einer beste Freunde-Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Jungen! Die freundschaftliche Liebe, die sie sich entgegenbringen fand ich so herzallerliebst. Die Poesie von Emma konnte mich zwar nicht berühren, aber die Geste an sich finde ich toll! Vielleicht habe ich auch einfach keinen Zugang zur Poesie. Die Geschichte fährt mit viel Drama auf. Für mich viel zu viel. Es gibt stehts Streit, Stress und Probleme. Ich fühlte mich wie beim Netflixen von Gossip Girl. Ein wenig Drama ist in Ordnung, aber das was man mir hier geboten hat, war zu viel. Schreien, Weinen, Schlagen, das ganze Paket. Henry und Emma waren mir an sich sympathisch. Aber manchmal verhielten sie sich wirklich kindisch. Henry neigt zu Drama und übertriebener Handlungen und wirkt dadurch wie eine Dramaqueen. Emma ist ein Kumpel für die Jungs, ein Normalo und dennoch von allen als besonders abgestempelt, was widersprüchlich ist. Wieso müssen die Protagonisten immer als Normal betitelt werden obwohl sie in der Geschichte trotzdem als etwas viel besonderes dargestellt werden? Im Großen und Ganzen ist Heartbroken Kiss eine nette Geschichte für zwischendurch. Nur reicht es nicht annähernd an Loving or Losing heran.