kate
Julie sitzt mitten auf der Straße – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Wohnung, die sie im Internet angemietet hat, existiert nicht und dabei beginnt in wenigen Tagen schon das College. Glücklicherweise kommt sie vorübergehend bei einer alten Freundin ihrer Mutter aus Collegezeiten unter. Julie fühlt sich wohl, auch wenn die 13-jährige Celeste ein äußerst merkwürdiges Verhalten aufweist. Was nicht zuletzt an der Pappfigur liegt, die immer und überall dabei sein muss. Eine Pappfigur ihre Bruders Finn, der durch die Weltgeschichte reist und dabei Emails schickt, die Julie immer mehr zu Herzen gehen. Und bald ist die Pappfigur nicht mehr nur eine Pappfigur. „Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ von Jessica Park wäre mir beinah durch den Radar geschlüpft, da mir der Titel natürlich sofort ins Auge gesprungen ist, mich aber nicht dazu bewogen hat die Kurzbeschreibung durchzulesen. Nun bin ich froh, dieses wundervolle Buch gelesen zu haben, denn hinter diesem kuriosen Titel verbirgt sich eine Geschichte, die mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick erschienen mag. Jessica Park erzählt auf eine humorvolle Art und Weise die Geschichte einer Familie, deren Leben durch Julie vollkommen durcheinander gewirbelt wird. Sowohl Julie als auch Celeste, Matt und Finn erwecken nicht nur Sympathie, sondern sind durch ihre Eigenart lebhaft und äußerst unterhaltsam. Dadurch sprüht die Geschichte vor Witz und ganz besonderem Charme. Doch bei all dem Witz thematisiert die Autorin in „Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ viel mehr, als es auf dem ersten Blick erscheinen mag. Die Geschichte besitzt Tiefgang, der vielleicht erst auf den letzten Seiten ersichtlich ist, aber den Leser nicht minder im Herzen berührt. Das Ende ist ein an sich abgeschlossenes und hinterlässt auch keinerlei offene Fragen. Im Gegenteil, die letzte Seite wird mit einem guten und zufriedenen Gefühl gelesen. Im Original gibt es noch eine Novelle, in der aus Matt's Sicht die Geschichte aus „Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ erzählt. Sowie einen weiteren Band, in dem jedoch Celeste die Hauptfigur spielt. Ich hoffe, dass auch diese übersetzt und beim Verlag erscheinen werden. Fazit „Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ von Jessica Park bietet nicht nur einen kuriosen Titel, sondern auch eine Geschichte voller Witz und Charme und mehr Tiefgang, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Absolut lesenswert!