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stephanienicol

Posted on 28.2.2020

Nach ihrem Sieg gegen den Gott Ares, den Helen auf Ewig in den Tantaros verbannte, sieht sie sich nun einem neuen, großen Problem gegenüber, denn die Götter können nun wieder den Olymp verlassen. Die Blutsbrüderschaft mit Orion und Lucas vereinte alle vier Häuser und nun stehen die Scions erneut vor dem Beginn eines trojanischen Krieges. Gleichzeitig jedoch herrscht große Verwirrung und Zwiespalt: Das Orakel spricht in Rätseln und Helen wird immer stärker - sodass auch einige Freunde unter den Zweiflern sind, ob ein Mensch allein solch eine Macht inne haben darf. Doch um den Krieg zu verhindern, muss Helen nun gegen die Götter antreten - und auf die Unterstützung ihrer Freunde und der Scions bauen. Denn sonst sind sie alle dem Untergang geweiht. "Göttlich verliebt" von Josephine Angelini schließt nahtlos an die Ereignisse seinesVorgängers, "Göttlich verdammt" an. Der Leser befindet sich gemeinsam mit Protagonistin Helen in einer Zwangsmühle. Ihre Blutsbrüderschaft mit Orion und Lucas, die einer Falle entwuchs, ebnet nun den Weg für die Götter, welche fortan den Olymp wieder verlassen können. Ein neuer trojanischer Krieg könnte bevorstehen - und Helen muss versuchen, dies zu verhindern. Ging es in den ersten beiden Bänden der Starcrossed-Trilogie etwas rasanter zu, findet der Leser (zumindest während den ersten zwei Dritteln des Romans) sich nun in einer eher ruhigeren Atmosphäre wider. Josephine Angelini streut im Abschlussband ihrer Trilogie neue Informationen, gibt Antworten auf schon lange offene Fragen und führt den Leser dennoch in Verwirrung. Den wer nun welchen Platz in welcher Prophezeiung einnimmt, wird bis zum Schluss noch nicht klar. Zu betonen sind in "Göttlich verliebt" vor allem die Rückblenden, die Helen von ihren Vorgängerinnen als eine Art Vision empfängt. Dabei erscheinen ihr Helen und Lucas in allen Variationen der vorangegangenen Geschichtsschreibung, von Troja bis zu König Artus und vielen weiteren mehr. Dadurch erfährt nicht nur Helen mehr über ihr vermeintliches Schicksal und ihre Vorgängerinnen, sondern auch der Leser über das Facettenreichtum der Protagonisten. Denn die Entwicklung Helens ist von allen drei Bänden der Trilogie in diesem Abschlussband besonders stark geprägt. Dabei gilt es nicht nur das richtige zu tun und richtige Entscheidungen zu treffen - sondern auch sich über eigene Ziele und Wünsche hinwegzusetzen und das Eigenwohl hinten anzustellen, um diesen neuen Krieg mit den Göttern zu vermeiden. Das gilt auch in Sachen Liebe, wo Helen sichtlich bemüht ist herauszufinden, ob sie sich, trotz ihrer verbindlichen Liebe zu Lucas, auf Orion einlassen könnte - zum Wohl aller. Auch Lucas und Orion sind in der Position, in der sie Veränderungen ihrer Selbst wahrnehmen, Geheimnisse erfahren oder auch lüften müssen. Und auch sie müssen sich entscheiden und Verluste wahrnehmen, um ihr Ziel zu erreichen. Wenn man dabei die gesamte Entwicklung dieser drei Charaktere über den Verlauf der gesamten Trilogie hin betrachtet, erkennt man deutlich die Wesensveränderung der Drei, welche sie authentisch wirken lassen. So kann sich der Leser auch auf die Emotionen und Einstellungen der Figuren einlassen und sich mit ihnen identifizieren. Jede Tat, jede Entscheidung hat Konsequenzen. Dies ist eine der Lehren, könnte man fast schon behaupten, welche man aus dem Roman ziehen könnte. Im Verlauf der Geschichte geht es zunächst darum, die Details und Informationen zu bekommen, welche sich dem Leser schon so lange entzogen haben. Dabei stößt man auch immer wieder auf einige unvorhergesehene Wendungen und stellt sich zurecht die Frage, wie dies alles wohl ein sinnvolles Ende nehmen kann. Das tut es dann auch - sehr rasant, spannungsgeladen und voll Wut, Trauer und verzweifelter Hoffnung. Der Höhepunkt des Romans vereint dabei alle Ängste und Hoffnungen, die sich bei den Figuren und auch dem Leser während der Ereignisse wiederfinden und präsentiert den Schluss als ultimatives Finale, welches jedoch nicht ohne Verluste und Tränen über die Bühne geht. Offene Fragen werden beantwortet, dennoch ist es kein wirklich geschlossenes Ende. Vieles bleibt fragwürdig und das Ende dieser Trilogie bietet definitiv weiteres Potenzial, um mit einer anderen Geschichte an diese anschließen zu können. Dennoch kann man sagen, dass der Abschluss der Göttlich-Trilogie durchaus seinen Vorgängern in nichts nachsteht und man darf gespannt sein, ob die Geschichte um Helen und Lucas oder die der anderen Figuren in einer neuen Story wieder aufleben werden.

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