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smillas_bookworld

Posted on 28.2.2020

Vier Jahre sind vergangen, seit Ava die Apfelplantage der Norgaard-Brüder betreten hat. Die Geschichte um Haakon – Ava – Thor ist noch nicht zu Ende erzählt und wer Band 1 „Mein Herz hört deine Worte“ noch nicht gelesen hat, sollte das jetzt schleunigst nachholen. Und das Lesen meiner Rezension zu Band 2 besser abbrechen, denn – auch wenn ich versuche, spoilerfrei zu rezensieren – könnte das Wissen um den Inhalt vom zweiten Band die Spannung von Band 1 etwas nehmen. Eigentlich hatte ich erwartet, dass der zweite Band sich hauptsächlich mit Haakon, dem jüngsten der Norgaard-Brüder, beschäftigen würde. Doch die Handlung widmet sich allen drei Personen gleichermaßen, wie im ersten Band auch. Nachdem sich Haakon vier Jahre lang seinen Lebensunterhalt auf einem Schiff verdient hat, indem er Eis in Norwegen gestochen und mit der Schiffsbesatzung auf dem Seeweg verschifft hat, begibt er sich auf die Heimreise. Vieles blieb ungeklärt bei seinem überstürzten Aufbruch vor vier Jahren und er spürt, dass er sich dem nun stellen muss. Als er in den Blackbird Mountains eintrifft, weiß er nicht, was ihn erwartet. Wie werden ihn seine Brüder und Ava aufnehmen? Haakon wagt es kaum, auf Versöhnung und Vergebung zu hoffen. Cora, die schon in Band 1 eine wichtige Rolle spielte, gibt ihm und Ava Rat und gedankliche Anstöße: „Vergebung is‘ eine Geschenk, Liebes. Sie kommt von dem Einen, der uns zuerst vergeben hat. Durch ihn kam die Vergebung in die Welt.“ (S. 176) Auf der Norgaard-Farm blieb die Zeit nicht stehen, einiges hat sich in den vier Jahren verändert. Und manches ist geblieben – wie z. B. die Fehde mit den benachbarten Sorrels. Joanne Bischof schreibt in ihrem Nachwort, dass sie Haakon eigentlich eine ganz andere Rolle zugeschrieben hatte. Ohne, dass sie darauf einen Einfluss hatte, machte sich die Romanfigur selbständig und dieser Hintergrund hat mich ziemlich beeindruckt. Denn Haakon hat sich trotz seines Verhaltens in mein Herz gekämpft und ich bin froh, dass seine Geschichte weitererzählt wurde. Auch wenn man in das Leben und Perspektiven von Haakon, Ava und Thor eintauchen kann, liest sich der Roman wie aus einem Guss. Sehr gelungen finde ich immer noch, wie sie dem gehörlosen Thor eine „Stimme“ gibt, ohne dass er sich mündlich artikuliert. Was Thor betrifft, kann ich verraten, dass es um ihn gesundheitlich sehr spannend wird. Tja, aber auch das Ende hat es in sich! Absolut spannend und ich rate euch: Haltet ein Taschentuch parat! Zwar ist dieses Buch anders, als ich erwartet hatte, aber es hat mich wieder einmal sehr berührt, mir Stoff zum Nachdenken gegeben und den Wunsch geweckt, dass noch viele Romane der Autorin erscheinen mögen. Die Geschichte um die Norgaard-Brüder ist jedoch zu Ende erzählt. Diese besondere Dilogie wird immer einen besonderen Platz in meinem Bücherregal (und meinem Herzen) einnehmen.

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