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seiten.blick

Posted on 28.2.2020

Meinung Nichts zu verlieren. Außer uns. ist der zweite Band einer Dilogie. Vom ersten Band war ich nicht sehr überzeugt, aber da mir der Protagonist Max von Linden im ersten Teil sehr zugesagt hat, musste ich dem zweiten Teil einfach eine Chance geben. Max ist Anfang 20 und ein Junge aus reichem Haus. Nach außen hin versnobt mit teuren Markenkleidungen und einem Ausdruck der oberen Schicht. Um Geldprobleme muss er sich nicht kümmern und hochnäsig ist er auch – So der erste Eindruck aller Menschen auf ihn. Wenn man ihm aber eine Chance gibt sein wahres Ich zu erkennen, so ist er das komplette Gegenteil. Er ist nicht so frei wie alle es denken, nur am Party machen und Geld in Fülle aus dem Fenster schmeißen. Er macht sich weniger aus Geld, mehr daraus etwas aus sich zu machen und das ohne Hilfe der Familie, denn diese setzen ihn unter großen Druck und halten ihn auf kurzer Leine. Auf dem Weg nach Edinburgh trifft er auch Lina, eine Straßenmusikerin aus Berlin. Sie erhofft sich in Edinburgh genug Geld zu verdienen, um ein Leben zu retten und ihres zu verbessern. Beim Zusammenstoß der zwei Personen kommt es zum Streit, denn Lina stempelt Max als das ab, was man auf den ersten Blick von ihm denkt: Ein Schnösel aus reichem Haus. In Edinburgh treffen sich die zwei auf schicksalhafte Weise immer wieder aufeinander und bringt sie dazu zusammen die Gegend zu erkunden, dass daraus mehr werden kann, steht außer Frage und bringt beide dazu mehr über sich und das Leben nachzudenken. Folgen bleiben dabei nicht aus. Die Erzählperspektive wechselt sich zwischen Max und Lina ab. Der Stil ist meiner Meinung nach teils unpersönlich,  sodass er mich nicht wirklich packen oder berühren konnte und teils auch detailreich, sodass man sich die Gegend gut vorstellen kann. Ich kam zu Anfang etwas schwer in die Geschichte hinein, aber nach einer Zeit wurde es besser. Max und Lina sind sympathische Protagonisten, die auf ihre eigene Weise ein schweres Leben haben. Die Beziehung baute sich auf einem wackeligen Untergrund auf und schenkte dem Leser eine tolle persönliche Entwicklung der Charaktere. Beide lernen mehr über sich und den anderen kennen. Desweiteren wird im Buch das Thema äußerliche Vorurteile angesprochen, was ich sehr schön finde. Denn das Schubladendenken wird hier nach und nach abgelegt, verpackt in eine Liebesgeschichte. Es ist wichtig mehr zu sehen als das was man mit dem bloßen Auge sieht. Nichts desto trotz waren viele Passagen sehr langatmig und zogen sich hin. Vieles war vorhersehbar, aber die Thematiken im Buch wurden schön dargestellt.

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