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Wie die Farben in dir - Carola Leipert Mel hat ihre Träume tief in ihrem Inneren vergraben. Sie versteckt sich im Grau ihrer Welt, voller Angst, wieder von ihren Mitmenschen verletzt zu werden. Bis Jan in ihr Leben tritt und mit ihm die Farben des Lebens... Jan gelingt es, Mels Schutzwall zu durchbrechen. Was Mel jedoch nicht ahnt: Auch Jan kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Während Mel beginnt, hinter ihrem Schutzwall hervorzutreten, kommt plötzlich ein Geheimnis ans Licht, das alles zu zerstören droht... “Die Farben in dir “ hat mich voll und ganz überzeugt. Die Geschichte war nachvollziehbar und realistisch, aber auch sehr emotional. Gerade zur Mitte wütete ein Gefühlschaos in mir. Beide Protagonisten sind noch auf der Suche nach sich selbst und nach dem, was sie sein wollen. Auf ihrer Suche geraten sie immer wieder an Probleme, die sie man mehr und mal weniger geschickt versuchen zu lösen. Ein ganz großes Problem ist es, das sie anfangs nicht offen miteinander reden und immer etwas zurückhalten, was ihre Beziehung von Anfang an verkompliziert. Das Ende war mit persönlich etwas zu schnell und zu kurz, aber dennoch war es wunderschön zu lesen. Der Schreibstil der Autorin ist einfach so gut, er lässt sich super angenehm und flüssig lesen. Die Geschichte um Mel und Jan wurde so lebendig und mit so viel Gefühl beschrieben. Das Buch wurde aus der Sicht von Mel geschrieben, manchmal hätte ich mir gewünscht auch etwas von Jans Sichtweisen zu lesen. Mel lebt ständig mit dem Druck die perfekte Tochter sein zu müssen, die nach außen einen guten Eindruck macht und in den Familienbetrieb einsteigt. Ihre Kindheit hat einige Schäden angerichtet, mit denen sie noch heute zu kämpfen hat, weshalb sie sich lieber im Hintergrund hält, und versucht unsichtbar zu sein. Dabei will sie einfach nur akzeptiert und respektiert werden, sie will ihre eigenen Entscheidungen treffen, ihr eigenes Leben leben. Aber erst mithilfe von Jan schafft sie es, gemeinsam mit ihrem Bruder sich gegen ihre Eltern zu stellen und für sich selbst einzustehen. Jan trägt auch einiges auf seinen Schultern. Ihm fällt es schwer an einem Ort zu bleiben, weshalb er viel durch die Welt reist und so viele Ort wie möglich sehen werden. Und bei dem Punkt konnte ich mich total in ihm wiederfinden, wenn ich könnte, würde ich nur reisen. Jan hat eine fürsorgliche Art und scheint direkt zu merken, wenn es jemanden nicht gut geht. Er kann stur sein, aber setzt seinen gegenüber nicht unter Druck. Aber nicht nur die Hauptprotagonisten Mel und Jan wurden toll beschrieben, auch die Nebencharaktere. Vor allem Oma Herta und ihr Bruder wurden mit viel Liebe beschrieben und in Szene gesetzt. “Wie die Farben in dir” hat mich vom ersten Satz an gefesselt und war durchgehend spannend und aufregend zu lesen. Sie steckte voller Gefühle. Das Buch verdient auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit und es ist schade das es nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Ganz klare Leseempfehlung 5 von 5 Sternen.