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mabuerele

Posted on 27.2.2020

„...Das Geräusch von Stimmen und trampelnden Füßen weckte ihn. Mit klopfenden Herzen setzte Hiskia sich im Bett auf und zum ersten Mal in seinem kurzen Leben hatte er entsetzliche Angst...“ Mit diesen Sätzen beginnt ein fesselnden Roman. Wir befinden uns im Reich Juda unter König Ahas. Das Land ist im Norden angegriffen wurden. Hiskia hat allen Grund, Angst zu haben. Er wird kurze Zeit später erleben, wie sein älterer Bruder Eliab dem Gott Moloch geopfert wird. Das soll Kriegsglück bringen. Der König lässt alle seine Söhne bei der Opferung zusehen. Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben. Sie hat entsprechende Kapitel der Bibel nacherzählt und den Menschen der damaligen Zeit ein Gesicht gegeben. Es ist eine Geschichte von Überheblichkeit, Selbstzweifel und Unfähigkeit, aber auch von Glaubensmut und Hoffnung. Die Personen werden gut charakterisiert. Ahas ist ein schwacher König. Er verlässt sich auf seine Berater, vor allem seinen Bruder Maasea, und hat sich vom Glauben seiner Väter abgewandt. Seine Söhne bedeuten ihm nichts. Ahas wurde mit Abi verheiratet. Sie lebt in einem goldenen Käfig. Das aber kann sie nicht über den Tod ihres ältesten Sohnes hinwegtrösten. Sehr gut wird dargestellt, wie sie gegen den Hass auf ihren Mann kämpft. Ihr Vater Secharja war ein Priester Jahwes. Doch der Tod des letzten Königs hat ihn aus der Bahn geworfen. Einst war er stolz darauf, dass seine Tochter einen König geheiratet hat. Nach Masseas Tod und unter der Gefahr der Belagerung bietet Ahas dem Hohepriester Uria die Stelle seines Bruders an. Uria nimmt an. Ihn reizt die Macht, dafür opfert er seinen Glauben. „...So hielt die Sünde Einzug, versuchte sein Gewissen ihn zu ermahnen. Zuerst mit einem Tropfen, dann mit einem kleinen Rinnsal und schließlich mit einer reißenden Flut würden all die Gesetze und Gebote, die er sein Leben lang befolgt hatte, vor seinen Augen weggespült werden...“ Das Besondere an dem Buch ist für mich, dass die innere Entwicklung der Personen sehr anschaulich durch ihre Handlungen dargestellt wird. Während Secharja zu seinem Glauben zurück findet und für Hiskia einige Jahre ein Lehrer und eine Stütze wird, verfällt Uria den Angeboten der Macht. Aus seinen eigenen Erfahrungen heraus mahnt Secharja: „...Und deshalb gehst du lieber ein paar Kompromisse ein […]. Ein bisschen hier, und ein bisschen dort, und jedes Mal, wenn du einen Kompromiss eingehst, stirbt ein Stückchen von deiner Seele...“ Ahas hat sein Land an die Assyrer verkauft und dafür den Tempel Salomos ausräumen lassen Die Warnungen des Propheten Jesaja werden in den Wind geschlagen. Er muss fliehen. Der König wird zunehmend unberechenbar. Wer sich ihm nicht beugt, muss sterben. Er verbreitet Angst und Gewalt. Das Volk hungert, die königliche Tafel ist jedoch noch reich gedenkt ist. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Dazu trägt bei, dass die Zeitverhältnisse gut wiedergegeben werden. Gleichzeitig bleibt viel Raum für die Emotionen der Protagonisten. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Autorin versteht es, eine längst vergangene Epoche lebendig zu machen.

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