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Sarina

Posted on 27.2.2020

„Die Beschenkte“ ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher, weshalb es mir wirklich schwer fällt überhaupt ein paar Zeilen dazu zu schreiben. Mir gefällt allein schon Kristin Cashores Idee mit den „Beschenkten“, also Menschen, die von Geburt an eine besondere Gabe entwickelt haben. Das können ganz normale Dinge sein, wie z.B. außergewöhnlich gut schwimmen, tanzen oder Geschichten erzählen. Aber es gibt auch Gaben, noch außergewöhnlicher sind. Menschen wie Katsa, die mit der Gabe des Tötens beschenkt wurden, wobei ich mir sicher bin, dass Katsa es eher als Belastung bezeichnen würde, denn überall wo sie hinkommt, eilt ihr ihr Ruf voraus. Angst schlägt ihr entgegen, sie wird gemieden, niemand will etwas mit ihr zu tun haben. Einzige Ausnahme ist ihr Cousin und bester Freund Raffin. Und auch Bo, der Prinz von Lienied scheint sich nicht vor ihr zu fürchten. Im Gegenteil! Er sucht immer wieder ihre Nähe und kämpft mit ihr. Da er selbst ein Beschenkter ist, weiß er nämlich ganz genau wie sich Katsa fühlt und scheint sie daher am besten zu verstehen. Selbst Katsa spürt das und so entwickelt sie langsam aber sicher Vertrauen zu ihm. Die ersten 100 Seiten sind wirklich wunderbar leicht und flüssig zu lesen. Man lauscht den Worten der Autorin und lässt sich von ihnen treiben, wobei einen eher die Neugier als atemberaubende Spannung antreibt. Man beobachtet wie sich Katsa und Bo einander annähern und eine schöne Zeit erleben. Danach, nachdem sich einige unerwartete Entwicklungen ereignet haben, die so einiges an Fragen aufgewirbelt haben, nimmt die Handlung ordentlich an Spannung zu, sodass man das Buch kaum mehr zur Seite legen kann. Der Leser begleitet Katsa und Bo auf ihrer Reise durch die sieben Königreiche, in dessen Verlauf sie mit so manchem Hindernis konfrontiert werden, das sie in große Gefahr bringen könnte. Einige Geheimnisse, die bis dahin im Verborgenen gehalten wurden, und die es zu lösen gilt, enthalten nämlich entscheidende Hinweise für ihre Suche. Doch neben all dem, darf natürlich auch die Liebe nicht zu kurz kommen. Katsa ist eine starke und mutige junge Frau, die von nichts und niemandem abhängig sein möchte. Sie kann auf sich selbst aufpassen und alleine für sich sorgen. Sie genießt ihre Freiheit und steht für das ein, was sie für richtig hält, denn hinter ihrer knallharten Fassade, verbirgt sich ein weicher Kern. Eine sensibles, gefühlvolles Mädchen, das darunter leidet von anderen gefürchtet zu werden. Trotz ihrer Gabe möchte sie als Mensch und nicht als „Monster“ wahrgenommen werden. Darum verlässt sie auch den Dienst ihres Onkels: Sie hat es satt noch länger die Drecksarbeit für ihn zu machen. Ich mochte Katsa wirklich sehr sehr gerne und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Besonders gut an ihr gefallen hat mir, dass sie so überaus loyal war und sich ihre Freunde stets auf sie verlassen konnten. Bo verzaubert mit seiner selbstlosen, herzlichen und verständnisvollen Art nicht nur den Leser, sondern erobert vor allem das Herz von Katsa. Da er selbst ein Beschenkter ist, kann er absolut nachvollziehen was sie fühlt, welche Gedanken sie sich macht etc. und kann daher genau der Freund für sie sein, den sie braucht. Er ist einfach ein ganz besonderer Mensch und Charakter, den man so schnell nicht mehr vergisst. Man fiebert, fühlt, hofft und bangt mit den beiden mit, denn es gibt doch die eine oder andere Szene , in der man sich wirklich Sorgen um sie macht. Man möchte nicht dass die zwei getrennt werden, da sie zusammen ein richtig tolles Paar abgeben. Das Ende ist in sich abgeschlossen, macht jedoch trotzdem neugierig auf weitere Abenteuer in den sieben Königreichen. Mein Fazit Mit „Die Beschenkte“ ist Kristin Cashore die perfekte Mischung aus Spannung, Abenteuer, einem Hauch Mystik und viel Gefühl gelungen. Man taucht in eine fremde Welt ab und lässt sich erst einmal von seiner Neugier treiben. Nach einigen unerwarteten Entwicklungen, die viele neue Fragen aufkommen lassen, gewinnt die Handlung schließlich ordentlich an Fahrt, sodass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann. Man möchte den Geheimnissen auf die Schliche kommen und Katsa und Bo auf ihrem Weg durch die Königreiche begleiten. Dabei begegnen einem eine Vielzahl an Charaktere, die unglaublich vielfältig und facettenreich sind, was eine weitere Bereicherung für die Geschichte ist und über kleine Durststrecken hinwegtröstet.

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