Profilbild von BookNerd

BookNerd

Posted on 27.2.2020

„Da merkte der Fuchs, dass der Junge weinte.“ (S. 10) Warum haben wir keine Familie, Bruder?Runt schaute Pax an. Die Menschen sind daran schuld.(S. 104) Fuchswelpe Pax ist der letzte Überlebende seiner Familie und auch nach ihm streckt der Tod schon die Krallen aus. Doch als Peter den kleinen Fuchs findet und bei sich aufnimmt, scheint sich alles zum Guten zu wenden und die beiden werden die besten Freunde. Aber als der Krieg kommt, verlieren sie einander. Getrennt durch hunderte Kilometer, scheinen sei nie wieder glücklich sein zu können und beginnen schließlich eine verzweifelte Suche, getrieben von nur einem Gedanken: den anderen wiederzufinden. Pax ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Einmal aus der Sicht eines Jungen namens Peter und dann aus der Sicht von Pax dem Fuchs. Pax macht den Anfang, es wird beschrieben wie er und „sein Junge“ im Auto sitzen und der Fuchs erkennt, dass sein Junge weint. Allerdings ist es nicht wie sonst, er kann kein Blut riechen und keine Verletzung sehen, wie sonst, wenn Peter geweint hat. Pax versteht das nicht. Kurz darauf hält der Wagen, Peter wirft das Lieblingsspielzeug von Pax (ein grüner Spielzeugsoldat) in den Wald und Pax springt los, um ihn zurückzuholen. Ein altes Spiel, doch es läuft nicht nach Plan. Als Pax zurückkehrt, fährt das Auto davon und Peter schreit verzweifelt den Namen des Fuchses. Die Erklärung folgt bald darauf, es ist Krieg und Peters Vater wurde eingezogen. Peter soll zu seinem Großvater in eine andere Stadt ziehen und dort ist kein Platz für Pax. Peter ist verzweifelt und schon bald packt er ein paar Sachen und bricht auf, um seinen Fuchs, den er als Welpen neben seiner toten Familie in seinem Bau gefunden und aufgezogen hat, zurück nach Hause zu holen. Jetzt laufen die zwei Handlungsstränge parallel. Peter, der seinen Fuchs sucht und auf die seltsame Ex Soldatin trifft, die allein im Wald haust, ohne Strom und nur mit einem Bein und Pax, der seine erste Nacht allein im Wald verbringt, was mich übrigens sehr an Bambi erinnert hat. Beide Figuren finden Verbündete, Peter bricht sich den Fuß und muss bei der ehemaligen Soldatin aushaaren, die ihn nur unter drei Bedingungen bei sich aufnimmt. Pax findet eine Füchsin und ihren kleinen Bruder und einen alten Fuchs, der ihn unter seine Obhut nimmt. Auch die Tiere wissen vom Krieg und fürchten sich vor dem, was kommen wird. Die Kommunikation zwischen den Füchsen fand ich etwas seltsam, aber gut, irgendwie musste man das ja verständlich machen, sonst wären diese Stellen wohl eher langweilig geworden. Der Schreibstil ist einfach und ruhig, keine blumigen Beschreibungen oder besonderer Wortwitz, sondern eher nüchterne Beschreibungen mit Tiefgang und teilweise grausiger Realität. Soweit ich das mitbekommen habe, wird Pax als Kinderbuch eingeordnet. Das kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Einer der Füchse stirbt sehr grausam und auch sonst, ist es teils echt schrecklich traurig. Meiner Meinung nach ist das nichts für Kinder. Ein Buch, das einem wirklich ans Herz geht, mich aber irgendwie unterwegs auch ein Stück verloren hat.

zurück nach oben