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eulenmatz

Posted on 27.2.2020

MEINUNG: Stephan Orth hat ein Faible für Länder mit einem schlechten Ruf. So reiste er bereits durch den Iran und durch Russland. Nun ging es einmal quer durch China, wo Stephan per Couchsurfing die unterschiedlichsten Gastgeber hatte. Seine dreimonatige Reise begann in Macau, dem Las Vegas von China und endet im Westen des Landes in Ürümqi. Es wird schnell klar, dass China unfassbar viele Millionenstädte hat, die dem geneigten Europäer nicht bekannt sind. Viele davon liegen an der Ostküste. Für seine Einreise nach China muss er in Hamburg zum Konsulat, in dem er verschweigen muss, dass es über seine Reise ein Buch schreiben möchte. Allgegenwertig ist auch vor Ort die Überwachung und die geforderte Regimetreue von Seiten der Regierung. Trotzdem finde viele Chinese im Verborgen auch Mittel und Wege dagegen zu rebellieren, z.B. Stephan in ihren privaten Räumlichkeiten zu beherbergen. Natürlich begegnet er hier vor allem jungen Leute, die Englisch können, die z.T. auch schon selbst im Ausland waren und die dem Land auch kritisch gegenüberstehen. Das Buch lässt sich nicht mal einfach so nebenbei lesen, denn es enthält viele Informationen und setzt sich viel mit der Kultur und der Geschichte des Landes auseinander. Man merkt, dass hier vorab gut recherchiert worden ist. Es ist ein Porträt des Landes, aber enthalt keine wirklich expliziten Insider- bzw. Reisetipps. Stephans Schreibstil ist gut zu lesen, aber nicht flapsig oder umgangssprachlich. Mir gefiel der Mix aus Fotos, Geschriebenem und kleinen Infoboxen sehr. Ich habe das Buch immer abschnittsweise gelesen und häufig zur Karte geblättert. Vieles muss auch erst einmal auf sich wirken lassen und die ein oder andere Info liest nochmals nach. Stephan erklärt vieles, ohne den Leser dabei zu langweilen. Es war äußerst spannend zu lesen wie unterschiedlichen die jungen Chinesen und was ihre Träume und Wünsche sind. FAZIT: Nachdem ich das Buch beendet habe, habe ich erstens große Lust auch die anderen beiden Bücher des Autors zu lesen und ich möchte zweitens jetzt noch weniger nach China reisen als vorher bereits auch schon. Trotzdem ein sehr aufschlussreiches und interessantes Buch über ein Land, über das man eigentlich nur einen Bruchteil weiß und das wohl auch immer ein Mysterium bleiben wird. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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