seiten.blick
Herz und Tal ist ein typischer Frauenroman mit Happy End mit all seinen Klischees und dennoch hat er mir auf positive Art und Weise gut gefallen. Nachdem Emilia von ihrem Exfreund seelisch verletzt und auch auf jede erdenkliche Weise blamiert wurde, zieht sie kurzerhand weg aus Bremen ab nach Bayern. Das Klinikum in Bremen und die Kollegen haben ihr nicht mehr gefallen. Obwohl es eine Kurzschlussreaktion ist, fühlt sie sich so gleich in Chiemgau wohl, denn dort darf sie auf dem wunderschönen Kastanienhof wohnen, nachdem ihre neue Wohnung vor Bezug überschwemmt wurde. Dort lernt sie prompt Theresa und ihren Zwillingsbruder Max kennen. Obwohl Max Emilia deutliche Signale gibt, die mehr als Interesse beinhalten, lässt sie ihn durch ein großes Missverständnis abblitzen. Da Max Polizist und Emilia Ärztin im Klinikum ist, lassen sich Kreuzungen ihrer Wege nicht verhindern, denn Chiemgau ist nicht wirklich groß… Emilia ist Ärztin aus Leidenschaft. Nachdem sie von ihrem Exfreund belogen und bloßgestellt wurde, ist sie vorsichtig geworden was Männer angeht, denn so einem wie ihrem Exfreund will sie nie wieder über dem Weg laufen geschweige denn hineinfallen. Um so schwieriger ist es für sie den attraktiven Polizisten Max aus dem Weg zu gehen oder ihre Gedanken nicht um ihn kreisen zu lassen. Aber auf ihn Einlassen kann sie sich auch nicht, denn sie hat das Gefühl keinem Mann mehr vertrauen zu können, ohne dass sie alles über die Person zuvor weiß. Max ist leider so einer, der viele Geheimnisse hat und ebenfalls Beziehungsprobleme mit sich bringt, die ihn nach Chiemgau verfolgen. Aber auch familiäre Probleme bleiben da nicht aus. Trotzdem gibt er nicht auf, Emilias Interesse zu wecken. Man merkt als Leser sofort, dass sie sich beide sympathisch finden und weiß zudem, wie es letzten Endes enden wird. Durch etliche Problematiken führt es aber nicht gleich zum glücklichen Ende der Geschichte. Die Gegebenheiten, die dazu führen waren teilweise originell, aber Spannungsmomente gab es nicht. Theresa und Johannes, der beste Freund der Zwillinge , spielen in der Geschichte auch eine große Rolle, die ich jedoch nicht verraten werde. Herz und Tal ist ein typischer Frauenroman ohne Spannungsmomente. Die Geschichte bleibt stehts auf dem gleichen Niveau ohne das mich ein Moment umgehauen hat. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, im Grunde aus allen Personen, die mal in der Geschichte erwähnt worden sind. Hauptsächlich aus der Sicht von Emilia, Max und Theresa. Die Beschreibungen der Orte und Umgebungen sind detailiert und entführt den Leser nach Bayern. Die detailreichen Beschreibungen ziehen sich dabei über das ganze Buch hinweg, sodass man als Leser Fernweh bekommt. Was mir gut gefallen hat, waren die Dialoge am Anfang von jedem Kapitel. Dabei geh es immer um ein Gespräch zwischen der Notrufzentrale und einem Notruf von einem Fremden. Dieses Gespräch ist immer ausschlaggebend für das jeweilige Kapitel. Außerdem sind sie irrsinnig, dass man das Gefühl nicht los wird, dass Jana Lukas sowas in ihrem echten Lesen schon mal passiert ist als ehemalige Polizistin. Da die Charaktere stehts nett sind und die Geschichte viele Klischees beinhaltet, ist es keine Geschichte, die auf Dauer im Kopf hängen bleiben wird. Aber eine nette Sommerlektüre, die nach Urlaub schmeckt und einem nach Chiemgau entführt, ist Herz und Tal allemal.