seiten.blick
Bei Najaden handelt es sich um ein High Fantasy Roman. Ich kann gar nicht sagen, wann ich zu letzt ein High Fantasy Roman in der Hand hatte. Da ich das Buch schon bei einigen anderen Bloggern gesehen habe und ich die Story so interessant fand, musste ich einfach in diese Welt eintauchen. Najaden ist altgriechisch und bedeutet soviel wie Nymphe. Man kennt die Gestalt aus der griechischen Mythologie. Doch hier im Buch geht es um die orientalische Mythologie, die viel mit Nymphen in Gestalt von Tieren zu tun hat bzw. zur Hälfte Mensch, zur Hälfte Tier. Der Orient spielt hier im Roman eine sehr große und entscheidende Rolle, denn die Welt wird komplett darin eingehüllt. Es gibt Fürste, den Sultan viele orientalische Gewänder und die Art von Beziehungen untereinander ist ebenfalls sehr typisch ist. Zudem kommen noch die Beschreibung der Orte dazu, die einen in eine völlig noch nie dagewesene Welt versetzt. Auch die Namen der Charaktere passen perfekt zu der Umgebung. Da ich seit langem kein High Fantasy mehr gelesen habe, fiel es mir etwas schwer in die Geschichte hineinzukommen, da es sehr viele Fachbegriffe gibt, die übersetzt werden wollten. Nachdem ich mit Googles Hilfe einige Sachen besser verstehen konnte, kam ich nach ein paar hundert Seiten in die Geschichte hinein. Was ich sehr schön finde, ist die detailreiche Beschreibung der Situationen und Orte, denn ohne sie würde ich mir die Umgebung nicht ansatzweise so vorstellen können. Was ebenfalls hilfreich war, ist die Karte der Länder im Umschlag des Buches sowie das Glossar im hinteren Buchabschnitt. Die Protagonistin ist in dem Buch die Najade Meliaé, die einer Adelsfamilie entstammt, bevor man sie festgenommen hat. Sie muss mit ihren 14 Jahren vieles durchmachen, unter anderem Familienmitglieder verlieren und sterben sehen. Sie ist eine dickköpfige Person mit einem sehr großen Mundwerk, ohne Scheu vor Verletzungen ihrerseits. Sie ist so blind vor Rachegelüste, dass sie das offensichtliche nicht sieht. Mir persönlich war sie teilweise zu naiv durch ihren Starrsinn. Auch ihre Art der Rachegelüste und die fraglichen Gedanken über ihren Bruder, machte sie auf mich einen unsympathischen Eindruck. Es gab viele Momente, in denen ich sie nciht leiden konnte. Auch die Feldherren Sayaf und Khayam waren mir nicht geheuer. Der eine ist so grausam, dass ich ihn nur hassen konnte. Der andere will der Liebste sein. Der, der Meiaés Herz erwärmen soll und doch ist er ebenfalls grausam. Zwar nicht so grausam wie sein Bruder, aber dennoch kam er ihm recht nah. In dem Buch wird viel mit Gewalt und Grausamkeit gearbeitet. Schläge und Morde gegen Frauen ist keine Seltenheit, weil den Männern etwas nicht passt oder weil sie einfach Lust darauf haben – ohne mit der Wimper zu zucken. Auch die Art der Gewalttaten gegenüber einer Geliebten fand ich unter der Gürtellinie. Es war Teilweise so Paradox, dass ich nicht mehr damit klar kam. Zum Beispiel die Tatsache, dass Sayaf Meiaé liebt und er sie dennoch hart zusätzt, nur weil sie ihm in dem Moment nicht gehorsam ist, kann ich nicht nachvollziehen. Das ist meiner Meinung nach ein falscher Ansatz, um einen Roman an den Mann zu bringen. Wenn ich bedenke, wie viele junge Leser Fantasybücher lesen, kann ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Auch für ältere Leser wird diese Art der Veranschaulichungen von Gewalttaten und Morde aus purem Spaß sicherlich auch nicht sehr zusagen, aber dies ist für gewöhnlich eine Geschmackssache. Denn sicherlich wird es auch Liebhaber dieser Art geben. Auch auf die angedeutete Liebesgeschichte aus dem Klappentext habe ich sehnsüchtig gewartet, die erst in den letzten hundert Seiten auftauchte. Dafür dass sie so Groß geschrieben wurde, war die Liebesgeschichte zwischen den zwei Persönlichkeiten doch sehr mager.