stephanienicol
In einem Moor in Dartmoor wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Ermittler vermuten, dass es sich hierbei um die sterblichen Überreste eines der Opfer des Serienmörders Jerome Monk handelt. Dieser ist für den Mord an mehreren jungen Frauen verurteilt worden, weigert sich aber hartnäckig, der Polizei mitzuteilen, wo er die Leichen vergraben hat. Bei den Ermittlungen ist auch der forensische Anthropologe David Hunter beteiligt. Die gefundene Leiche kann wirklich als Opfer von Monk identifiziert werden, da die anderen jedoch nicht auffindbar sind, wird der Fall abgeschlossen. Acht Jahre später erhält David Hunter Besuch seines ehemaligen Freundes Terry Conners. Der Detective informiert ihn darüber, dass Monk aus dem Gefängnis ausgebrochen ist und warnt ihn. Als er auch noch einen merkwürdigen Anruf von der Psychologin Sophie Keller erhält, die an den damaligen Untersuchungen auch beteiligt war, reist Hunter nach Dartmoor. Gleich im Prolog ist man wieder mitten in einem David-Hunter-Thriller, denn hier beschreibt Simon Beckett in seiner typisch direkten und sachlichen Art ziemlich ausführlich die unterschiedlichen Verwesungsarten eines Menschen. Ein typischer Einstieg eben bei seinen Thrillern. In der gewohnten Ich-Form lässt der Autor seinen Protagonisten wieder selbst seine Geschichte erzählen und diese gestaltet sich anfangs ungewohnt spannungsarm und unspektakulär, ist jedoch durchweg kurzweilig geschrieben. Allerdings erfährt man hierbei aber auch einiges über seine Frau Kara und seine kleine Tochter Alice und wie es zu dem Autounfall kam, bei dem Beide starben. Nachdem die Story in die Gegenwart gewechselt ist, zieht auch die Spannung etwas an, ausschlaggebend ist hier aber auch der Ort des Geschehens. Simon Beckett beschreibt sehr anschaulich Dartmoor und das nahe liegende Moor und der Nebel und die Jahreszeit sorgen dafür, dass durchweg ein etwas beklemmendes Gefühl beim Lesen vorherrscht. Die Story an sich fand ich jetzt nicht unbedingt ausgefallen oder ungewöhnlich, sondern sie ist in Teilen vorhersehbar und so war für mich der Schuldige schnell ausgemacht. Dennoch hat mich der Thriller gepackt und dies ist dem Schreibstil von Simon Beckett zu verdanken. Dieser ist durchweg flüssig, bildhaft, meist ruhig und unaufgeregt und trotzdem fesselnd. Auch zeichnet er wieder hervorragende Charaktere, die man schnell klar vor Augen hat, deren Absichten teilweise jedoch im Dunkeln bleiben. So wirken einige etwas undurchsichtig, man ist sich nicht ganz so sicher, welches Ziel sie schlussendlich verfolgen. Und seinen Protagonisten David Hunter beschreibt Simon Beckett wieder sehr einfühlsam und in seinem Handeln nachvollziehbar.