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stephanienicol

Posted on 26.2.2020

Lizzy hätte nicht geglaubt, dass ihre Kindheitsschwärmereien wieder neu aufleben könnten. Seit sie Ben das erste Mal live getroffen hat, will sie ihn näher kennen lernen und so lange es sich dabei auf eine freundschaftliche Ebene bewegt ist auch alles gut. Doch die eine Nacht in Las Vegas wird ihr und auch Ben zum Verhängnis. Denn sie steht alleine da und von Ben fehlt zunächst jede Spur. Auch wenn sie eine taffe, intelligente junge Frau ist, die versucht eine vernünftige Lösung (auch ohne Mann) zu finden fehlt ihr trotzdem eine starke Schulter an der sie sich ausweinen kann. Ben ist eigentlich ein lieber und verständnisvoller Typ, der einem jeden Wunsch erfüllen kann und auch gerne den Beschützer spielt, doch sobald etwas seine Freiheit und seinen gelebten Traum gefährdet, bekommt er es mit der Angst zu tun und verschwindet. So auch, wenn es um Lizzy geht. Denn eigentlich darf er sich nicht mit ihr treffen, um seine Freundschaft zu Mal (Lizzys Schwager und Bangkollegen) nicht zu gefährden, doch er bekommt Lizzy nicht mehr aus dem Kopf. Aber anstatt eine gemeinsame Lösung zu finden, flüchtet er zu seiner Musik. Es hatte sich ja schon in den Vorbänden angedeutet, dass zwischen Ben dem Bassisten der Band und Lizzy, Annes Schwester, mehr laufen könnte. Man bekam als Leser immer wieder diese kleinen Anschmachtereien von Lizzy mit und bemerkte, dass Ben oftmals intensiv mit seinem Handy beschäftigt war. Es wurden immer wieder kleine Hinweise gestreut, aber wer jetzt denkt, dass diese Liebesgeschichte nun geradlinig und eindeutig verläuft, der täuscht sich gewaltig. Dieses Paar hat mir zwar gut gefallen, aber mir ging Ben ein wenig auf den Senkel. Er ist ein kleiner Angsthase, der nach außen hin ein beeindruckender und lässiger Riese ist, aber eine Heidenangst davor hat eine Beziehung einzugehen. Lizzy hingegen hat mich beeindruckt, weil sie trotz ihrer verzweifelten Lage immer versucht nur das Beste für das Baby zu tun, auch wenn es ihrem Herzen manchmal nicht gut tut. Kylie Scott schreibt auch diesen Band wieder in ihrem typischen direkten und unverblümten Schreibstil. Dieser ist gespickt mit durchgedrehten Charakteren, die ihren eigenen wunderbaren Humor versprühen. Wobei hier auch die Protagonistin mit einem Hang zur Selbstironie eine wundervolle Ergänzung ist. Einmal angefangen konnte ich dieses Buch wieder nicht zur Seite legen.

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