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stephanienicol

Posted on 26.2.2020

Am besten kann ich mein Leseempfinden damit beschreiben, dass mich das Buch einfach in seinen Bann gezogen hat. Es ist wirklich ein Buch für Träumer und durch die detaillierten Beschreibungen der Autorin ist dieser Traum voller Emotionen und Magie. Erin Morgenstern erzählt nicht nur aus Sicht der verschiedensten Charaktere, sondern auch von verschiedenen Zeitenpunkten aus. Denn der Wettstreit der Zauberer geht über mehrere Jahrzehnte und spielt um 19hundert herum. Meiner Meinung nach ist es eine passende Kulisse für diese Geschichte. Der Aufbau des Romans hat mich zudem sehr an einen Film erinnert indem zunehmend Spannung aufgebaut wird, je näher die Handlungsstränge sich aufeinander zu bewegen und sich dem Ende nähern. Ein Film bei dem die Szenen immer wieder wechseln und der Zuschauer persönlich mit einbezogen wird. Diese Art macht das Buch zu einem etwas ungewöhnlichen, aber sehr persönlichen Leseerlebnis. Die überaus gelungene Erzählstruktur der Autorin hat es geschafft, dass man nicht wirklich zwei Protagonisten hatte, sondern zudem die Nebencharaktere sehr wichtige Rollen bekommen haben. Jeder Charakter entwickelt sich in den Jahren in denen der Zirkus existiert maßgeblich. Und man empfindet gleichermaßen mit dem Finanzier, der zum Alkoholiker wird, und mit dem Uhrmacher, der als Fanatiker dem Zirkus nachreist. Der Zirkus und insbesondere der Wettstreit im Hintergrund verändern die Personen und dies leider nicht immer zu ihrem Besten. Die einzigen zu Beginn etwas undurchsichtigeren Charaktere sind Celia und Marco. Man weiß nicht genau wie weit ihre Magie reicht und wie viel sie sich noch von ihren Vätern beeinflussen lassen werden. Es ist allerdings überaus interessant zu beobachten wie ihre Werke für den Zirkus den jeweils anderen beeinflussen und welche Zuneigung sie dadurch füreinander entwickeln. Man wird schon auf den ersten Seiten als Leser selbst mit in die Geschichte einbezogen. Der Leser wird mit „Du“ angesprochen und bekommt in einzelnen Szenen zwischendurch von Anfang bis Ende den Zirkus beschrieben und welche Eindrücke, Gerüche und Empfindungen man hat beim Erleben einer Nacht im Cirque des Rêves. Diese Einschübe haben mir sehr gut gefallen, weil man den Zirkus nun auch aus der Perspektive des Besuchers betrachten kann. Insgesamt war es für mich ein in sich stimmiges Buch, dass die Phantasie angeregt und mir damit schöne Stunden beschert hat.

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