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stephanienicol

Posted on 26.2.2020

Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine typische Young Adult Story. Man weiß im Grunde schon zu Beginn wie es endet. Wichtig sind neben dem unvermeidlichen Happy-End (auf das ich immer sehnlichst warte) die Wendungen die dort hinführen. Oder einfach: Der Weg ist das Ziel. „If You Stay“ beginnt etwas unüblich und dieser Anfang trennt meiner Meinung nach die Spreu vom Weizen. Denn man bekommt als Leser schon sofort die etwas derbere Sprache und eine unzensierte und unbeschönigte Szene geliefert auf die ich allerdings nicht näher eingehen werde. Denn dann wäre ja schon die Überraschung weg (^.^) Die Charaktere haben mir sehr gefallen. Mila, deren Eltern gestorben sind, als sie mitten im Studium steckte, musste schnell lernen erwachsen zu sein. Sie hat den Tod ihrer Eltern relativ gut verarbeitet und das zum größten Teil durch die Nähe zu ihrer Schwester und mit Hilfe ihrer Kunst. Sie ist eventuell etwas zu altklug für ihr Alter. Ansonsten ist sie sehr hilfsbereit und opfert sich gerne auf. Pax hingegen lebt sein Leben im Rausch und in dessen Betäubung. Er ist der Sohn eines erfolgreichen Anwaltes und lebt von den Abwürfen des Familienunternehmens seiner Mutter. Er sagt von sich selber, dass er ein absolutes „Arschloch“ ist. Allerdings ein verdammt gutaussehendes „Arschloch“. Auch er hat einen schweren Schicksalsschlag in frühester Kindheit erleiden müssen, den er bis Dato nicht verarbeitet hat. Frauen sind für ihn eher Mittel zum Zweck bis er auf Mila trifft und er nach langer Zeit wieder etwas Fühlen möchte. Er verliert allerdings zu Ende etwas von seiner Härte und wird mir ein wenig zu weich. Aber das ist ja bekanntlich Ansichtssache. Mir gefiel sehr die unverblümte und direkte Schreibweise der Autorin. Sie schreibt in einem leichten und flüssigen Schreibstil und man bekommt durch den ständigen Sichtwechsel der Protagonisten Pax und Mila genau ihre Wesenszüge mit. Die Sex-Szenen in diesem Roman gefallen mir gut. Sie haben ein ausgewogenes und plausibles Verhältnis zur gesamten Geschichte. Allerdings gibt es eine Sache, die ich doch zu bemängeln habe. Und zwar hatte ich beim Lesen das Gefühl, als würde ich die Geschichte im Schnelldurchlauf erleben. Jede Handlung folgt direkt auf die nächste, die Dialoge nehmen viel zu schnell eine andere Richtung an. Und alle Themen, die von den Protagonisten angesprochen werden sollen, werden in ihre Dialogpassagen reingequetscht. Das wirkte auf mich sehr konstruiert.

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