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Wedma

Posted on 26.2.2020

Die Leseprobe fand ich reizend. Der Anfang fiel so originell und somit verlockend aus, dass ich den Eindruck gewann, dieser Roman sei etwas Besonderes. Jedenfalls habe ich gehofft, dass er so oder noch besser weitergehen würde. Leider endete das Verlockende kurz hinter der Leseprobe. Was weiterkam, war platt, eindimensional und ehrlich gesagt: pure Zeitverschwendung. Die 18-jährige Protagonistin, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wurde, scheint aus nur einer, physiologischer, Ebene zu bestehen. Ihre verworrenen Gedankengänge, die eher auf dem Niveau einer 13-jährigen aus einer bildungsfernen Familie anzusiedeln sind, erschienen mir zu platt, ihre Sorgen konnten mich kaum mitreißen. Eine gute Portion Gesellschaftskritik, diverse Aspekte davon, vom Weltgeschehen (Atomwaffen) bis zu Besonderheiten des Lebens in diesem kleinen Ort (gegenseitige Bespitzelung, allg. Verhaltenskontrolle usw.), die recht geschickt eingewoben wurde, las sich deutlich heraus. Aber das ist zu wenig, um den Leser bei der Stange zu halten, gerade nach so einem vielversprechenden Anfang. Schon bald wurde mir das Ganze zu langweilig, zu belanglos. Die primitive Protagonistin nervte bloß nur. Und es gab keine Anzeichen, dass es noch besser werden würde. Mit Not und Müh habe ich 19% geschafft und konnte mich absolut nicht motivieren, weiter zu lesen. Und nach dem denkwürdigen Satz: „Ich hatte nicht bedacht, dass der Staat nun auch jeden mit dem Milchmann in Verbindung bringen würde, mit dem ich in Verbindung stand, weil ich mit dem Milchmann in Verbindung stand.“ habe ich die Lektüre beendet. Das Leben ist zu kurz, um die Zeit auf die Bücher zu verschwenden, die einen fürchterlich langweilen.

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