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Sophie

Posted on 26.2.2020

Nachdem „The hate u give“ als Hardcover erschienen ist, gab es ja ein ziemliches Aufsehen um dieses Buch. Das hat mich natürlich neugierig gemacht. Daher habe ich mich total gefreut, als ich es als Taschenbuch erschien und ich es bekommen habe. Oftmals kann ich den Hype um eine Buch nicht ganz nachvollziehen, doch hier bekam ich noch deutlich mehr als ich erwartet hatte. Bereits auf den ersten Seiten war ich völlig überzeugt vom Schreibstil. Der ist in meinen Augen etwas Besonderes: Angie Thomas versetzt sich perfekt in die Protagonistin Starr hinein, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist. Sie nutzt ihre jugendliche Sprache, der der schwarze Einfluss anzuhören ist, auf so authentische Weise, dass man fast schon den Eindruck bekommt, die Geschichte hätte autobiografische Züge. Starr und ihre Welt haben mir vor Augen geführt, wie wohlbehalten mein eigenes Leben doch ist. Klar, ist es eine fiktive Geschichte, trotzdem ist das Rassenproblem in den USA bei weitem nicht gelöst und deutlich präsenter als es im 21. Jahrhundert noch sein sollte. In „The hate u give“ wird dieses Problem sehr deutlich, ohne dass man sich als Weißer angeprangert fühlt oder das Gefühl hat, belehrt zu werden. Es ist „einfach“ die Geschichte von Starr und was ihr alles widerfahren ist. Und das ist mehr als ausreichend, denn es berührt einen wirklich ganz tief. „The hate u give“ weckt so vielfältige Gefühle beim Lesen, dass es auch noch Tage und Wochen nach dem Ende nachklingt. Der familiäre Zusammenhalt, die Unsicherheit im schwarzen „Ghetto“ (auch wenn Starr den Begriff nicht mag) und Mitgefühl mit den Menschen, die mit den besten Absichten den falschen weg eingeschlagen haben. Ein Haken hat das Buch: Seit ich es begonnen habe, bekomme ich den Titelsong von „Prinz von Bel Air“ nicht aus dem Kopf und ich glaube, so geht es vielen 😀 R´n´B und HipHop sind ein wichtiges Motiv der Geschichte und ich muss – obwohl ich als Teenie Fan von ihm war – gestehen, dass mit die Bedeutung von Tupacs Tattoo „THUG LIFE“ erst durch dieses Buch bewusst wurde. Dieser Spruch (The hate u give little infants fucks everything) hat sich in meinen Kopf eingebrannt und ich muss sagen, da ist echt viel Wahres dran. Auch wenn es nicht gerade dünn ist, wäre ich dafür, dass es zur Schullektüre wird, denn ich glaube, Starrs und Khalils Geschichte kann nicht nur in meinem Kopf etwas bewegen, sondern sie hat die Macht, sehr viel mehr zu bewirken. Ich glaube, es ist eines der wichtigsten Bücher der vergangenen Jahre.

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