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Sophie

Posted on 26.2.2020

Fiona ist eine junge Frau, die mit ihren Narben nach einem schlimmen Unfall zu kämpfen hat. Fi dagegen hat ganz andere Sorgen. doch eigentlich handelt es sich dabei um ein und die selbe Person, nur hatte das Leben unterschiedliche Karten für sie parat. Ich hatte durchgehend gehofft, dass es am Ende irgendeine coole Parallele oder Verbindung der beiden Geschichten gibt, leider hat sich das für mich nicht so erfüllt wie erhofft. Es gibt leider ein paar Dinge, die mich beim Lesen richtig gestört haben. Zum einen waren das die vielen Zeitsprünge. Gegen Ende eines Kapitels wird immer etwas angeteasert, dann kommt der Sprung zur anderen Fiona und im darauf folgenden Kapitel gibt es dann einen riesigen Zeitsprung und man hat das Gefühl, die Hälfte verpasst zu haben. Dieses Gefühl kommt meines Erachtens daher, dass die wichtigsten Ereignisse der Geschichte alle innerhalb dieser Zeitsprünge passieren. Wichtige Entscheidungen werden getroffen, Menschen sterben oder verschwinden aus der Geschichte, Personen bekommen plötzlich eine neue Rolle und es wird einfach völlig selbstverständlich vorausgesetzt, nur eben leider nicht erklärt. Der Leser wird hier nicht mit auf eine Reise genommen, sondern er bekommt Informationsfetzen vorgesetzt, die leider sehr lose hängen bleiben. Die erzählte Zeit befasst sich dann mehr mit den Zwischenepisoden zwischen den großen Ereignissen, was ich extrem schade fand. Mich hätten die großen Momente im Leben von Fi und Fiona viel mehr interessiert und ich denke, da wäre auch mehr rauszuholen gewesen. Was mich an „Der Zufall, das Schicksal und ich“ ebenfalls ein wenig verärgert hat, war die schlechte Recherche, die dem Buch voraus ging. Ich kenne Autoren, die monatelang für ihre Werke recherchieren, Experten befragen, Bücher wälzen und keine Mühe scheuen. Das hat hier scheinbar leider nicht stattgefunden. Wenn man als Leser vermitteln bekommt, die Blutgruppe A+ erschwere die Suche nach einem Spenderorgan, dann werde ich ein wenig wütend. Warum genau sollte die häufigste Blutgruppe die Suche erschweren? Das ist einfach völliger Nonsens, der durch 1 Minute Recherche zu verhindern gewesen wäre. Ich denke, aus der Grundidee hätte sich durchaus etwas machen lassen können. Doch leider ist dies der Autorin absolut nicht gelungen. Ja, es handelt sich um ihr Debüt, aber ich finde gerade dann hätte sie mehr investieren und sich mehr reinhängen müssen. Ich habe hier die Leidenschaft für die Geschichte vermisst, wodurch sie mich bereits im ersten Drittel völlig verloren hatte…

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