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smillas_bookworld

Posted on 25.2.2020

„Manchmal ist es besser, schnell zu laufen, anstatt zu kämpfen. Zu beten, anstatt aus Zorn zu zerstören oder vor Angst zu vergehen.“ (Buchzitat) Das Gebet ist Kernpunkt von „Das Lächeln des Drachen“. Nicht nur, dass ein Drachenarmband für viele Turbulenzen sorgt, auch das Kämpfen gegen die inneren Drachen spielt in diesem Roman eine Rolle. Zunächst taucht man aber in einen Vergangenheitsstrang ein, der im Jahr 1859 seinen Anfang nimmt. Olivia, eine junge und alleinstehende Frau aus Schlesien, hat sich auf den Weg nach Lynmouth gemacht, um dort bei der Freundin ihrer verstobenen Mutter zu leben. Doch sie trifft nur noch Simon an, der von dem unerwarteten Besuch mehr als überrascht ist – und erfreut zugleich, seine Freundin aus Kindertagen wiederzusehen. Er nimmt Olivia bei sich auf und schon bald wird diese nicht nur mit stürmischem Wetter, sondern auch einigen Ungereimtheiten und Turbulenzen auf Broomglade Manor konfrontiert. Eine kleine Rolle spielt dabei Georg Müller. Der Vergangenheitsstrang erstreckt sich ca. über die erste Hälfte des Romans, was mich zunächst etwas überraschte, weil die meisten Geschichten nur einen kurzen, historischen Prolog enthalten oder sich mit einem Gegenwartsstrang abwechseln. Aber ich mochte den historischen Strang sehr, sehr gerne! Irgendwann stellt sich dem Leser die Frage, was der historische Strang mit Falk Jäger zu tun haben könnte, von dem man hinten auf dem Klappentext liest …? Falk Jäger kannte ich bereits aus den Romanen „Das Mädchen aus Herrnhut“ und „Skarabäus und Schmetterling“. „Das Lächeln des Drachen“ ist jedoch so geschrieben, dass man ihn auch ohne Vorkenntnisse der beiden Romane lesen kann. Unabhängig davon hat Falk sich als Leser-Liebling entwickelt, der mit seinem Humor, seiner Schusseligkeit und seinen spritzigen Schlagabtäuschen für das Salz in der Handlung sorgt. Mit Falk startet man den zweiten Romanteil, der im Jahr 2013 spielt und in Kanada seinen Anfang nimmt. Er versucht mit seinen Freunden, die ebenfalls in den beiden ersten Bänden mitspielen, das Rätsel um Junia zu lösen, die von dunklen Gestalten verfolgt wird … Es dauert nicht lange und sie müssen Kanada verlassen und erkennen, dass es verschiedene Arten des Kämpfens gibt und dass Gebet eine starke Waffe ist. Zum Ende hin fügt sich alles zusammen, auch wenn man sich das zunächst gar nicht vorstellen kann. Man fliegt nur so durch die Seiten, was dem angenehm flüssigen, Spannung und Neugier erzeugenden Schreibstil der Autorin geschuldet ist. Mir hat es gefallen, wie sie mich mit zwei so gänzlich unterschiedlichen Strängen ans Buch fesseln konnte. Humorvolle Szenen wechseln sich mit nachdenklichen ab und zwischen actionreichen Momenten findet auch die Romantik ihren Platz. Ein tolles Leseerlebnis!

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