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stephanienicol

Posted on 25.2.2020

Diese Band stetzt direkt nach dem Cliffhanger an. Chase ist innerlich zerrissen und noch nie stand er so kurz davor der Blitgier endgültig zu zerfallen. Trotzdem ist er willenstark und will mit seine letzten guten Tat seine Brüder und deren Stammesgefährtinnen zu schützen um dann elendlich zu Grunde zu gehen. Das ist der Plan, jedoch praktisch ist alles um einiges komplizierter. Bei dem Versuch Tavia vor Dragos und seinen Lakeien zu warnen gerät alles außer Kontrolle. Die menschliche Polizei, der Bluthunger in ihm und scheinbar er selbst ganz und gar, dass die schöne Tavia dennoch zu ihm durchdringt grenzt an ein Wunder, allerdings steckt in ihr auch mehr als man annehmen würde - mehr, als sie selbst ahnt! Dieser zehnte Band zeugt vom finalen Kampf des Ordens und des unkorrupten Teils des Stammes gegen den selbst ernannten "bald Meister der ganzen Welt" ... Dragos. Schon seit so langer Zeit und so vielen Bänden dauert der Kampf nun an und er brachte immer mehr unglaubliche Aspekte von Dragos kranken Plänen zum Vorschein und enthüllten somit ein besonderes Ausmaß an Grausamkeit, Gefühlskälte und Berechnung. Doch nun hat selbst der Bösewicht den Vogel abgeschossen (wie man so schön sagt). Und heraus kam etwas völlig unerwartetes, aber dennoch wunderbar positives (wenn man die Absichten dahinter außer Acht lässt) und gleichzeitig schmiedet er erneut blutige Rachepläne gegen den Orden. Auffällig ist hier vor allem, dass Lucan als Gründer und Anführer des Ordens eine Wichtige Rolle spielt. Es ist angenehm wieder mehr von ihm und Garielle zu lesen, auch wenn ihre Geschichte mit dem ersten Band vorerst abgehandelt war und sie mehr oder minder als Rand-Charaktere fungierten. Doch es ist nicht alles wunderbar, denn der Krieg befindet sich auf dem Höhepunkt und auf Lucans' Schultern lastet eine Menge Gewicht. Aber auch einige der anderen Ordensmitglieder bekommen ihre kleineren oder eben größeren Auftritte und mischen sehr weit im Vordergrund mit. Das ist allerdings aufgrund der Handlungstränge, die sich immer mehr miteinander verflechten, gar nicht anders zu handhaben und somit perfekt zur Abrundung der Geschichte.  Die Hauptpersonen sind und bleiben allerdings noch immer Chase und Tavia - und die beiden haben es überhaupt nicht einfach, wie sollte es auch anders sein. Lara Adrian hält sich auch hier wieder an einen scheinbar verstecken Grundsatz wie "einfach ist gleich langweilig" und beschert dem Leser wilde Lesestunden mit den beiden Dickköpfen. Doch kann Chase nicht verhindern, dass unter seinem Blutrausch in Tavias Gegenwart der Gentleman in ihm durchbricht und so ist es schon beinahe echt süß sich den Krieger vorzustellen wie er unbewusst diese starke, einzigartige Frau umgarnt. Wer allerdings auch eine Liebesschnulze hofft wird hier enttäuscht, aber so wie es ist gestaltet sich die Geschichte genau richtig. Chase ist eben nicht der Blumen-und-Pralinen-Typ und auch Tavia braucht nicht in pinkem Plüsch eingewickelt zu werden. Außerdem herrscht - nicht zu vergessen - Krieg. Es ist also nicht alles heiterer Sonnenschein und schon gar nicht, da Chase scheinbar sein Hunger nicht besiegen kann. Wie soll er es bloß schaffen nicht von dieser Klippe zu springen? Wird Tavia ihm verzeihen können? Doch dann zählt nur noch eins: Tavia ist in Gefahr und Dragos muss endlich sterben!

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