seiten.blick
Nach den bisherigen Rezensionen anderer Buchkritiker habe ich nur gute Meinungen lesen können, daher habe ich für das Buch eine hohle Messlatte angelegt und war wirklich positiv überrascht. Bei dem Roman ging es so zu sagen gleich zur Sache. In den ersten paar Seiten konnte man Informationen über die einzelnen Charaktere herauslesen und diese bildlich vorstellen. Man hatte das Gefühl dabei zu sein und die Personen selber zu kennen. Nach der Vorstellung der einzelnen Charaktere kam der Unfall. Es hatte nicht lang gedauert, bis man dort ankam. Jedoch fand ich es ein wenig schade, dass der Unfall so kurz dargestellt wurde mit all den Kleinigkeiten. Was dies wiederum wett machte, war die Tatsache, dass die Autorin die Toten mit all den Verletzungen gut beschrieben hatte. Der Fokus liegt bei dem Roman auf Mia, die Protagonistin. Ich war bereits am Anfang gefesselt, da sie mir sympathisch vor kam und ihre Familie natürlich auch. Ich habe an manchen Stelle mit ihr gelitten und fand es ebenso bewegend. Die Autorin hat einen schönen Schreibstil, den ich nicht so gut erklären kann. Die einzelnen Wörter drücken Traurigkeit, Bedrückheit und Glück aus, es ist aber auch leise und ruhig, als wäre man mit dem Buch, mit dem Sätzen und den Wörtern alleine in einem verlassenen Raum. So kam es mir beim Lesen vor. Die Autorin wechselte in dem Roman immer wieder in der Zeit. Mal war man im Krankenhaus, wo sich alle Familienmitglieder und der Körper von Mia mit ihren Gedanken waren und mal war man in der Vergangenheit, wo Mia von ihren Erinnerungen erzählte. Die Erinnerungen von ihr und Adam gefielen mir am meisten. Was ich jedoch nicht so ganz nachvollziehen kann, war dass Mia sich wirklich an jede Detei erinnern konnte. Ist es überhaupt möglich? Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass nur Menschen, die kurz vor dem Tod sind, all ihr Leben an sich vorbei ziehen sehen. Außerdem frage ich mich, ob man als Komapatient auch alles um sich herum auch wahrnehmen kann. Und ist dies bereits bewiesen? Bei dem Buch kämen mir immer wieder Fragen auf, die für mich noch unbegründet sind. In dem Buch gibt es keine wirklichen Kapiteln. Es gibt Etappen, die durch eine Uhrzeit aufgeteilt sind. Dadurch können sich die Leser sich besser Orientieren, wie lange die Protagonistin über etwas nachgedacht hatte und wie lang dieser Zeitraum war. Das Cover, das ihr oben sehen könnt , stellt Mia in einer Nacht mit ihren Musiknoten dar. Die blauen Punkte am Himmel würde ich als Sterne sehen, die ihre Wünsche und Hoffnungen darstellen sollen – eine Art Metapher. Dies kann natürlich auch ganz anders sein, vielleicht hat das Cover gar keine so große Bedeutung, wie ich denke. Aber ich denke mal, dass der eine das Cover anderes sieht als der andere. Das Buch finde ich empfehlenswert, da es in einem auch Emotionen hervorhebt und die Geschichte einem selber Fragen hinterlässt.