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ninas_bücherbasar

Posted on 25.2.2020

Das Buch der Spiegel ist in drei Abschnitte eingeteilt, welche die Untersuchungen des Falls Wieder aus der Sicht drei verschiedener Personen erzählen. Ich bewundere das Schreibtalent des Autoren, denn seine Art zu erzählen entspricht eigentlich genau meinem Geschmack. Die Wortwahl ist sehr bedacht und Bedeutungschwer. Trotzdem hat sie die Geschichte sehr in die Länge gezogen, denn an vielen Stellen fehlt es dem Roman an Spannung und Finesse. Durch den Wechsel der Erzählweise bekommt man zwar verschiedene Einblicke, baut aber keine Beziehung zu den Erzählern auf und wird so auch nur oberflächlich über diese informiert. Außerdem neigt der Autor zu langen Passagen, in welchen die neuen Protagonisten lange und ausführlich von sich selbst erzählen - dabei fehlt es ihnen an Tiefe, sie leiern letztendlich nur ihren eigenen Lebenslauf hinunter und als Mensch lernen wir sie praktisch gar nicht kennen. Auch sind die Hinweise teilweise viel zu offensichtlich gestreut, sodass manche Gedankengänge der Ermittler überhaupt nicht nachvollziehbar sind. Das Ende konnte mich dann auch nicht mehr überzeugen, da es für mich sehr naheliegend und schon früh erkennbar war. Ich hatte mir eine deutlich spektakulärere Auflösung erhofft. Der letzte Absatz enthält eine ganz wunderbare Botschaft, die den Buchtitel wieder aufgreift, aber im gesamten Buch viel zu kurz gekommen ist. Mein Fazit Ein Kriminalroman, der eigentlich keiner ist und sein Potenzial nicht ausschöpfen konnte.

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