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ninas_bücherbasar

Posted on 25.2.2020

Nuala Ellwood hat es mir nicht leicht gemacht. Obwohl ihr Psychothriller es in England auf Anhieb in die Top Ten der Bestsellerlisten schaffte, wollte ich einfach nicht warm werden mit der Protagonistin Kate. Es liegt nicht daran, dass sie ein schlechter Mensch ist oder so tough, nein, ihre Gefühle und Emotionen wirken einfach nicht real. Ich möchte das der Autorin verzeihen, denn schließlich ist es ihr erstes Werk und eigentlich ist Nuala Ellwood ja auch Musikerin. Der Psychothriller, der sich auch leider erst am Ende als solcher entpuppt, ist aufgeteilt in drei Teile, wobei der erste Teil rund 260 Seiten und somit mehr als die Hälfte der Geschichte umfasst. Dieser Teil zieht sich unheimlich in die Länge, und bis dann mal alle wichtigen Figuren angemessen vorgestellt wurden, dauert es eine Weile. Sally treibt anfangs alle in den Wahnsinn, Paul ist unheimlich sympathisch und liebenswert und die Mutter der beiden Schwestern wirkt auf mich sehr schwammig im Charakter. Das ist schwierig zu beschreiben, aber eigentlich ist ihre Hauptfunktion in dieser Geschichte, dass sie zwar liebevoll war und auch unter ihrem Ehemann gelitten hat, aber trotzdem nie etwas getan hat. Sie erfüllt also das klassische Bild der misshandelten Ehefrau. Sehr interessant ist die Vorgeschichte der Familie, die ein wenig erklärt, warum der Vater Alkoholiker und Schläger geworden ist. Mit dem Ende des ersten Teils kommt der große Plottwist und auch endlich die Spannung. Teil zwei und drei habe ich innerhalb weniger Stunden verschlungen. Die Auflösung am Ende war zu erahnen, aber trotzdem gut gelöst und spannend. Mit einigen kleinen Details konnte mich Nuala Ellwood dann doch noch überraschen - und überzeugen. Mein Fazit Durchhalten lohnt sich bei diesem Buch, auch wenn ich finde, dass man den Anfang etwas kürzer hätte fassen können. 4/5 Sternen

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