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ninas_bücherbasar

Posted on 25.2.2020

Als großer Marvel bzw. Loki Fan habe ich von diesem Buch viel erwartet. Der Klappentext klang so gut. Ich hatte soooo viel Hoffnung in einen richtig fiesen Bösewicht und mal einen anderen Helden als Thor gelegt... Was dabei rauskam war schlimm. Und dabei ist mir die Autorin so sympathisch. Wir arbeiten in derselben Branche, haben einen ähnlichen Lebenslauf und dem Buch nach ja auch gleiche Interessen. Vielleicht habe ich erwartet, dass Liza Grimm die Geschichte so erzählt, wie ich es getan hätte. Nämlich mit Charme und Wortwitz, genauso wie es ihn in den Marvel-Filmen gibt. Und mit starken Charakteren, die man hasst, aber auch liebt. Ich finde 1. den Preis für knapp 300 Seiten viel zu teuer (das ist ein ganz normales Taschenbuch! Erstlingswerk hin oder her, es gab Zeiten, da habe ich für den Preis ein gebundenes Werk mit der gleichen Länge erhalten) und 2. den Schreibstil der Autorin fürchterlich. Mehr 08/15 geht praktisch nicht. Hier wurde einfach nur schnell runtergeschrieben, aber keine Szene hat man sich auch nur eine Sekunde als länger nötig Gedanken gemacht. Ich konnte gar nicht zählen wie oft manche Charakter schmunzeln und verwundert eine Augenbraue hoben ... Im ernst, wer ein verschmitztes Lächeln hat, das habe ich mir dann schon beim ersten Lesen gemerkt, das muss nicht dreimal wiederholt werden. Und es macht Null sind, am Anfang erst Loki schmachtend zu beschreiben und dann auch noch Thors Bruder, und sowieso wird jeder einfach nur als super attraktiv beschrieben, aber wesentliche Merkmale der Statur oder Gesichtszüge lässt man unter den Tisch fallen. Es ist ganz klar deutlich, welche Darsteller die Autorin dabei im Kopf hatte, frei nach dem Motto: Ihr wisst schon wie die aussehen, da mache ich mir nicht noch die Mühe die zu beschreiben. Und 3. die Geschichte viel zu wenig ausgearbeitet. Das „Große Finale“ am Ende umfasst vielleicht 10 Seiten. Die Charakter sind kaum beschrieben worden, unpersönlich und unsympathisch. Ray ist nicht liebenswert chaotisch. Nein, sie ist ein kleines, unzufriedenes Mädchen, das nicht weiß, was es will. Und ernsthaft: Sängerin zu werden ist ihr großer Traum??? Die Erzählweise ist viel zu kurz und dadurch lückenhaft. Es kommt keine Spannung auf. Jede Szene wird möglichst kurz abgehandelt, denn es muss ja vorangehen. Ich hätte so gerne mehr über die Hexen oder Zwerge erfahren. Oder einfach mal ausführlichst die Umgebung beschrieben bekommen, denn die konnte ich mir praktisch gar nicht vorstellen (und das liegt nicht an meiner mangelnden Fantasie). Wer eine Geschichte gut erzählen will, muss auch langatmige Charakter- und Schauplatzbeschreibungen über sich ergehen lassen. Denn wir Leser können nicht in die Köpfe von euch Autoren gucken. Das Buch hätte gut und gerne 500 Seiten lang sein können. Ist es aber nicht. Schade. Trotzdem 2 Sterne weil die Idee einfach unglaublich gut war. Leider verschenktes Potential. Fazit 2 / 5 Sternen

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