InkaLeseliebe
Wie hat's mir gefallen Die Grundidee des Buches ist wirklich genial: das Leben in der Zukunft spielt sich online ab. Nur Luna verweigert dieses Leben, denn sie sieht sie Schattenseiten an der Scheinwelt: kein Kind spielt mehr im Park, keine Verabredungen sind noch real und jeder baut sich sein Online-Ich so, wie er es haben möchte. Doch wieso wird sie als Verweigerung und ohne Implantat zum Einstufungstest geladen? Bis zu diesem Punkt war alles schlüssig, spannend und super genial. Doch ab da ging die Handlung und auch deren Umsetzung rapide bergab. Das Hacken war zwar keineswegs logisch, aber absolut nachvollziehbar. Das Silberhacken (kurz Shacken) hingegen schien Mittel zum Zweck, damit die Rebellen besondere Kräfte haben. Man merkt eindeutig, dass das Buch von einer Autorin geschrieben wurde, die wenig Bezug zur Informatik hat. Sicherlich geht es bei solch einem Buch nicht um Realität, aber um Glaubhaftigkeit. Ich weiß, dass es die Hungerspiele nicht gibt, dennoch waren sie derart überzeugend und glaubhaft dargestellt, dass ich jede Emotion spüren konnte. Anders erging es mir beim Shacken: alles war fremd, zu kurz erklärt und unsinnig. Wenn Tempo die Zeit zurückdrehen kann, wieso verändert sie dann nicht den Lauf der Dinge komplett? Wozu benötigt sie noch Luna? Doch nicht nur der abfallende Spannungsbogen bereitete mit beim lesen Probleme. Ich habe doch mit einer kleinen Lovestory gerechnet - die es zwar gab - aber die sehr enttäuschend war. Zwichen Gecko und Luna wurde kaum Spannung aufgebaut, da kam es schon zum ersten Kuss. Auch wenn es keinen Gegenspieler gibt, so möchte man als Leser, dass die Protagonistin erobert wird und nicht ihre Wahl aufgrund des Mangels an Männern trifft. Schade, schade. Allgemein war mir Luna zu blass und gab zu wenig Kontra. Sie wirkt eher wie ein pubertierender Jugendlicher, der einfach aus Prinzip dagegen ist, statt eine Rebellierende mit Werten und Idealen. Hier hätte ich mir eine überzeugendere Wandlung des Charakters gewünscht, welche meiner Meinung auch gegen Ende nicht kam. Zum Ende möchte ich nicht so viel sagen, denn viele lieben das Ende - ich habe mich eher dorthingequält und war froh, dass ich das Buch endlich beendet hatte. Ganz nett war die Einbindung von "Gelöscht". Ich persönlich kenne die Reihe nicht und habe die Verweise somit kaum verstanden (die Erklärung ist sicher für Leute gut, die die Reihe kennen - für alle anderen ist sie allerdings absolut unzureichend), aber ich denke Fans der Autorin fanden diese Parallelen super spannend. Alles in allem hatte das Buch viel Potential, denn die zukünftige Welt von Luna ist sehr spannend. Allerdings mangelte es an einer überzeugenden Umsetzung und an Inhalt. Nach den ersten Seiten sank für mich der Lesespaß leider enorm. Dennoch denke ich, dass das Buch viele Fans haben wird - ich war einfach nicht der "passende" Leser. Cover/Buchgestaltung Unglaublich wie hübsch dieses Buch ist. Es glitzert, es glänzt, es ist optisch und haptisch der Wahnsinn! Ich liebe das Buch, sein Aussehen und das Gesamtpaket. Es ist mit Abstand das hübscheste Buch in meinem Regal. Für Fans von * "Gelöscht" von Teri Terry * "Die Rebellion der Maddie Freeman" von Katie Kacvinski Fazit Leider waren meine Erwartungen nach dem starken Anfang zu hoch. Ich hatte mehr Science-Fiction und spannende Szenen erwartet und kam gegen Ende mit der Umsetzung nicht mehr klar. Vor allem das Shacken bereitete mir stetig Probleme und ich konnte mich nicht mehr in der Handlung zurechtfinden. Bewertung 2/5