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Sie haben alle etwas Schönes, diese Erzählungen rund um fünf Menschen, die mal mehr mal weniger einschneidende Situationen in ihrem Leben erfahren. Dort ist es ein zerstochener Reifen, hier ein toter Hund und dann gibt es noch die sehr lauten, aber so glücklichen Nachbarn. Die Geschichten unterscheiden sich in vielen Aspekten, dennoch gibt es ein paar Überschneidungen. Während drei von ihnen von orientierungslosen, jungen Menschen erzählen, die versuchen, unserer modernen Gesellschaft gerecht zu werden und sich trotzdem treu zu bleiben, bringen uns die anderen beiden zwei Familienväter näher; einer glücklich, der andere weniger. Nicht jede Figur in Anna Gavaldas Buch erlebt wirklich einen Wendepunkt in seinem Leben. Vielmehr beinhalten die Geschichten Momente, die sie über ihre eigenen Wünsche und Träume nachdenken lassen. So wird es auch dem Leser (oder in meinem Fall Zuhörer) ergehen, der vielleicht selbst einmal an solch einen Punkt angekommen ist. Die Geschichten sind schön, oftmals auch gesellschaftskritisch und passen ziemlich gut zu Anna Gavaldas bisherigen Büchern. Das Buch war für mich keines jener, die es schaffen, einen zu verändern, aber es ist gut geschrieben und macht einen froh, manchmal aber auch etwas traurig. Wie immer geht es um alle Formen der Liebe, und auch wenn das kitschig klingen mag, so schafft es die Autorin doch immer wieder, charmant, realistisch und glaubwürdig zu bleiben. Jede Geschichte bekam in der Hörbuchversion eine eigene Stimme, die zur erzählenden Figur passte. Das war nicht nur für das Ohr angenehm abwechslungsreich, sondern wirkte als Ganzes noch wesentlich authentischer. Die Sprecher machen ihre Sache großartig und lassen die Charaktere regelrecht lebendig werden. Sie werden laut, fangen an zu flüstern, stottern, verhaspeln sich und beginnen hin und wieder auch zu kichern. Die Art Hörbuch, die wirklich Spaß macht.