InkaLeseliebe
Wie hat's mir gefallen Das Buch beginnt mit einer Prozession, die Vaelin al Sorna, von den feindlichen Kriegern nur "Hoffnungstöter" genannt, auf ein Schiff bringt, dessen Ziel der Ort der Execution Vaelins ist. Ein Geschichtenschreiber, der ihn begleiten soll, hat schnell Interesse an dem stolzen Krieger gefunden und vertraut ihm seine Geschichte an- Nach dem Tod der Mutter wird Vaelin mit zehn Jahren von seinem Vater an den 6.Orden übergeben. In der folgenden Zeit wird er mit strenger Härte auf sein Leben als Krieger des Glaubens vorbereitet. Allein seine Brüder geben ihm Halt und lassen ihn die Gefahren und den Drill der Ordens Meister überstehen. Schnell wird deutschlich, dass von der kleinen Gruppe gleichaltriger Jungen nur wenige den widrigen Umständen standhalten können und viele bereits während der Ausbildung sterben. Vaelin, der über das gesamte Buch eigentlich nur zu verstehen versucht, warum ihn sein Vater ohne Begründung in den Orden verbannt hat, wird immer tiefer in die Intrigen eines Königreichs hineingezogen, welches innerlich genauso zerrissen wie er selbst ist. Was auf den ersten Blick nach einer typischen Fantasy-Werk mit Kriegen, Magie und Intrigen aussieht, entpuppt sich zwar anfangs als stereotypische Fantasyhandlung, die jedoch durch ihren außergewöhnlichen Schreib- und Erzählstil überzeugt. Anthony Ryan haucht dabei - wie nur wenige andere Autoren - seinen Charakteren Leben ein. Das mit 775 Seiten und wirklich kleiner Schrift umfangreiche Werk, schafft es einen in den Bann zu ziehen und nimmt einen immer wieder mit durch die Berg- und Talfahrten des Protagonisten Vaelin. Gefallen hat mir besonders die ausgewogenen Fähigkeiten und die verschiedenen Persönlichkeiten der Brüder, die sich gegenseitig unterstützen und ergänzen. Auch die liebevoll eingewobene kleine Liebesgeschichte lässt einem Vaelin schnell ans Herz wachsen. Der Autor wird keineswegs schmalzig oder zu emotional. Viel mehr lässt er nebenbei ganz zart die Liebesgeschichte zwischen Vaelin und Schwester Sherin einfließen. Vaelin und seine Brüder, die man schnell ins Herz schließt, als ob es die eigenen Brüder wären, sind jeweils mit einem einzigartigen Charakter ausgestattet. Bruder Caenis ist stolz und hat ein großes Selbstbewusstseins. Er betet den König schier fanatisch an. Im Gegensatz dazu steht Bruder Nortah, der den König und seine Machenschaften verabscheut. Zwar überzeugt Bruder Nortah durch seine ruhige Art, doch im richtigen Moment kann er für seine Meinung einstehen und wird aufbrausend. Nicht nur die Protagonisten wirken real und lebendig. Selbst die Ausbilder, welche den Brüdern unbeschreibliche Dinge zumuten, zeigen hin und wieder eine menschliche Seite, sodass sie einem ans Herz wachsen.Jeder Charakter hat eine besondere Art, aber das wirklich faszinierende ist, das sogar Nebencharaktere nicht farblos und blass, sondern lebendig und relevant sind. Alles in allem ist es nicht nur ein fesselnder Roman, sondern ein grandioser Fantasy-Epos, wie es schon lange keinen mehr gab. Nach Patrick Rothfuss' Königsmörderchronik konnte mich endlich wieder ein phantastische Geschichte überzeugen, die durch ihre Orginalität, ihren einzigartigen Schreibstil und ihre vielfältigen Charaktere überzeugen konnte. Lediglich das vorhersehbare Ende trübte meine Lesefreude ein klein wenig. Cover/Buchgestaltung Das Buchcover ist wirklich sehr sehr schön anzusehen. Es ist stark und männlich und königlich. Man merkt sofort, das es um Schwerter, Männer und Tod geht. Gut zu wissen "Lied des Blutes" ist Teil 1 der Rabbenschattenreihe. Für Fans von * "Die Königsmörder Chroniken" von Patrick Rothfuss * "Die Karte der Welt" von Roce Buckingham Fazit Nicht ohne Grund, wurde "Lied des Blutes" von den Fans als Fantasybuch des Jahres gewählt. Auch wenn der Schreibstil den Inhalt leicht überschattet, so konnte der Autor mit lebendigen und durch und durch abwechslungsreichen Charakteren überzeugen. Schon lange klebte ich nicht mehr so an den Seiten eines Buches. "Rabenschatten 1" ist ein Pageturner der extraklasse und ich kann kaum erwarten, Teil 2 lesen zu dürfen. Bewertung 4,5/5