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InkaLeseliebe

Posted on 24.2.2020

Wie hat's mir gefallen Die Geschichte an sich ist nichts neues: die Protagonisten eines Märchenbuches entwickeln ein Eigenleben, sozusagen Tintenherz meets Märchenwelt. Dennoch schaffen es die beiden Autoren dieser nicht mehr neuen Story einen eigenen Flair einzuhauchen, der so bezaubernd ist, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Delilah ist hingerissen von dem charmanten Prinzen aus ihrem Märchenbuch, wer wäre das nicht. Doch dieser Prinz kann sprechen und sie hören. Oliver fühlt sich eingeengt in seiner Buchwelt und will mehr. So scheint es kaum ein Zufall, dass die Beiden aufeinander treffen und sich von Anfang an gut verstehen. Wäre da nicht diese unsichtbare Wand, welche die Beiden voneinander trennt. Können Oliver und Delilah diese Hürde überwinden? Was passiert, wenn man einen waschechten Prinzen hautnah kennenlernt? Die Haupthandlung wird einerseits aus Olivers, andererseits aus Delilahs Sicht geschrieben. So trifft ein Märchen auf die Neuzeit. In den Nebenpassagen wird Stück für Stück das Märchen erzählt. Was erst liebevoll und fantastisch war, wurde nach und nach etwas langatmiger und man wollte wissen, wie es mit dem jungen Paar weitergeht. Trotzdem sind die drei Handlungsstränge liebevoll erzählt und ich konnte viel schmunzeln und lachen. Auch wenn der romantische Funke nicht so ganz auf mich übergesprungen ist, war ich von Beginn an hibbelig darauf, ob die beiden jemals eine Chance bekommen auf ein Leben zu zweit. Die Schriftfarben in "Mein Herz zwischen den Zeilen" sind sehr schön gewählt. Um dem Leser immer zu zeigen, aus welcher Sicht gerade berichtet wird, hat man sichfür drei Farben entschieden: lila für Delilah, blau für Oliver und schwarz für das Märchen. Ich finde das wirklich sehr gut gemacht, denn so weiß man immer sofort, wer gerade erzählt. Die Farben sind auch nicht zu stichig und stören nicht beim Lesefluss. Ich persönlich mochte die Sicht von Oliver am liebsten, denn er sieht manches wie durch Kinderaugen, denn woher sollte ein Märchenprinz auch wissen, was ein Computerspiel ist. Aber auch Delilahs Sicht war sehr schön. Ich konnte ihre Verzweiflung förmlich mitempfinden, denn niemand will ihr glauben, dass Oliver wirklich lebt und mit ihr spricht. Die Autoren haben ein unglaubliches Talent dafür, die Gefühle von Jugendlichen authentisch zu zeigen ohne dabei zu übertreiben. Besonders schön sind die Illustrationen in dem Buch. Manche werden sagen: das nimmt die Vorstellungskraft, aber ich finde es passt sehr gut in ein Märchenbuch. Witzig sind auch die kleinen Abbildungen auf den Seiten, die beim Umblätter den Leser rätseln lassen, was wohl jetzt passieren wird. Der Schreibstil gefiel mir teilweise sehr gut, teilweise aber auch wieder gar nicht. Vielleicht lag es daran, dass Mutter und Tochter daran schrieben und somit beide Schreibstile vermischt wurden. Lästig war es beim flüchtigen lesen nicht, aber wer wie ich tiefer in den Worten aufgeht und Spaß an der Sprache hat, der muss hier ab und an einem holbrigen Pfad folgen. Ein kleiner Minuspunkt ist die Zielgruppe. Cover und Klappentext lassen das Buch erwachsener wirken, als es tatsächlich ist. Ich hätte mir Delilah als junge Frau vorgestellt, die romantisch von ihrem Prinz träumt. Tatsächlich ist sie aber noch ein junger Teenager von 15 Jahren und somit voll in der Pubertätsphase. Nun gut, manchmal sind die Erwartungen eben anders und ich war positiv überrascht. Trotz das ich eine junge Erwachsene erwartet habe, war ich dann von dem Inhalt nicht allzu sehr enttäuscht. Ein Märchen funktioniert in jedem Alter. Insgesamt ist das Buch ein wunderbares Märchenbuch für alle Mädchen, die sich auch schonmal in den Prinzen aus ihrem Lieblingsmärchen verliebt haben. Wer würde nicht gerne mit seinem Romanhelden reden und ihn sogar küssen .. hach diese Vorstellung ist zuckersüß! Auch wenn die Geschichte nicht neu ist und manchmal nicht ganz meinen Erwartungen entsprach, wird sie entzückend herübergebracht. Ein schöner (kurzer) Roman für Mütter und Töchter! Cover Das Bild auf dem Buch ist sehr bezaubernd. Einerseits sieht man eine junge hübsche Neuzeitprinzessin. Dreht man das Buch, sieht man andererseits einen Prinzen. Das Cover ist sehr liebevoll gestaltet und der Schutzumschlag gefällt mir sehr gut, aber auch "ausgepackt" ist das Buch wundervoll anzusehen. Wieso gekauft Ja nun, das hat viele Gründer. Einerseits hat mich die Bloggerin von Leselurch furchtbar neugierig gemacht, andererseits hat mir eine Buchhändlerin bei Peterknecht das Buch so schmackhaft gemacht (dort war sogar der Prinz vor Ort!!!), dass ich es einfach kaufen MUSSTE. Gut zu wissen Bei dem Buch geht es vor allem um Details. Trotz der nur wenigen 288 Seiten, ist das Buch sehr hochwertig gebunden und hat schöne, weiche glatte Seiten und ist insgesamt somit sehr schwer. Man denkt beim lesen somit, dass man ein echtes altes Märchenbuch in der Hand hält. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass es viele schöne Illustrationen von dem Prinzen und Co. darin gibt. Ganz besonders wichtig ist meiner Meinung nach das Vorwort. Dort erklärt die Autorin, dass das Buch in engster Zusammenarbeit mit ihrer Teenagertochter entstand. Das erklärt manchmal den Schreibstil. Wunderbar, das junge Menschen noch solch schöne Träume und Ideen haben. Fazit "Mein Herz zwischen den Zeilen" ist ein bezauberndes Märchen auch für große Mädchen, denn man kommt ins träumen. Witzig und emotional beschreiben die Autorinnen die Geschichte aus der Seite des Lesers und des Protagonisten so originell, dass man gar nicht mehr aufhören möchte mit lesen. Vor allem aber das Buch an sich ist schon den Kauf wert, denn der hochwertige Druck und die detaillierten Märchenbilder verzaubern schon ohne das man die Story kennt. Endlich mal wieder ein Buch, bei dem man so richtig ins schwärmen kommt. Bewertung: 4/5

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