Sarina
Wenn es um das Genre New Adult geht, dann ist Jessica Sorensen mittlerweile zu meiner Lieblingsautorin geworden. Mit Ella & Micha konnte sie mich schon begeistert, aber mit Callie & Kayden hat sie mich noch ein Stückchen mehr überzeugt. Die Geschichte der beiden hat mich von der ersten Seite an wirklich total berührt, mich gleichzeitig traurig aber auch glücklich gemacht. Im Prolog, der 4 Monate vor der eigentlichen Handlung spielt, treffen wir zum ersten Mal auf Callie und Kayden. Callie wartet mit ihrer Mutter zusammen vor Kaydens Haus. Da ihr Bruder allerdings nicht kommt, muss sich Callie widerwillig auf die Suche nach ihm machen. Dabei merkt man sofort wie viel Überwindung sie das kostet. Aber warum? Eine Antwort bekommt der Leser recht schnell: Seit ihrem 12.Geburtstag versucht Callie alles um unsichtbar zu sein und anderen Menschen aus dem Weg zu gehen. Deshalb nimmt sie auch den Weg, der von hinten zum Haus der Owens führt. Hierbei wird sie durch Zufall Zeugin eines schlimmen Vorfalls. Und ehe sie groß darüber nachdenken kann, hat sie sich auch schon eingemischt und Kayden aus den Fängen seines ärgsten Feindes gerettet. Im ersten Kapitel befinden wir uns mit Callie auf dem College, wo sie überraschenderweise Kayden wiedersieht. Völlig überrumpelt nimmt sie zunächst reißaus vor ihm, doch so schnell gibt Kayden nicht auf. Schließlich hat er sich fest in den Kopf gesetzt, sich endlich richtig bei Callie zu bedanken. Außerdem möchte er gerne mehr Zeit mit ihr verbringen, da sie ihn auf eine Weise fasziniert wie es noch kein Mädchen vor ihr getan hat. Denn wenn es um Gefühle geht, war bis jetzt immer darauf bedacht so wenig wie möglich zuzulassen. Als er Callie jedoch nach und nach besser kennenlernt, gerät diese Einstellung ins Wanken und er muss sich entscheiden, ob er bereit dafür ist, sich voll und ganz auf sie einzulassen. Die Geschichte ist durchzogen von Hochs und Tiefs, in dessen Verlauf wir einige traurige Einblicke in Callie und Kaydens Vergangenheit bekommen aber auch glückliche und romantische Momente miterleben. Ganz besonders schön ist zu beobachten, wie sich die beiden aneinander annähern, Vertrauen entwickeln und den Schutzpanzer des jeweils anderen durchbrechen. Sie tun sich einfach gut (gerade weil beide schon so viel Mist durchmachen mussten) und es scheint so als ob ihr Leid, wenn sie zusammen sind, erträglicher wird. Ja als ob sie es sogar für einen kurzen Moment ganz vergessen könnten. Jessica Sorensen erzählt mit so schönen, einfühlsamen Worten, sodass für den Leser vor allem die Gedanken und Gefühle der Protagonisten absolut greifbar sind. Sie haben mich unglaublich tief berührt und vollkommen für sich eingenommen. Stellenweise hatte ich wirklich einen dicken fetten Kloß im Hals und mit den Tränen gerungen. Die Liebesgeschichte zwischen Callie und Kayden entwickelt sich ganz vorsichtig und zaghaft, da beide mit Zweifeln behaftet sind. Schaffen sie es sich auf den jeweils anderen einzulassen oder wäre es nicht vielleicht besser ihn nicht mit den eigenen Problemen zu belasten? Richtig gut gefallen hat mir auch die To-Do-Liste, die Callie mit ihrem besten Freund Seth aufgeschrieben hat. Am Anfang jedes Kapitels ist jeweils ein Punkt aufgelistet um dessen Umsetzung es in den darauffolgenden Seiten gehen wird. Callie mochte ich wirklich vom ersten Moment an, weshalb ich es umso schlimmer zu sehen fand, wie unglücklich sie ist. Ich hätte sie so oft gerne mal in den Arm genommen und getröstet bzw. ihr helfen wollen. Kayden habe ich wie Callie von Anfang an in mein Herz geschlossen. Er hatte es bisher wirklich nicht leicht in seinem Leben, obwohl er das nach außen hin niemals zugeben würde, da es eh nichts ändern würde. Schmerz gehört nun mal zu ihm und seinem Leben dazu. Aus diesem Grund ist er umso überraschter, als Callie ihm aus einer sehr schwierigen Situation hilft. Seth ist der beste Freund den man sich nur vorstellen kann. Ich mochte ihn sofort und er ist für mich zu einem wichtigen Bestandteil der Geschichte geworden. Er ist Callies Fels in der Brandung, ihr Vertrauter, auf den sie immer zählen kann, obwohl er selbst schon einiges durchgemacht hat. Aber vielleicht kann er Callie gerade deshalb so gut verstehen und sich in sie hineinversetzen. Hin und wieder ermutigt er sie auch über ihren Schatten zu springen und einfach mal etwas zu wagen z.B. sich mit Kayden anzufreunden und Zeit mit ihm zu verbringen. Mein Fazit „Die Sache mit Callie & Kayden“ ist bis jetzt mein absolutes Lieblingsbuch von Jessica Sorensen. Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte für sich eingenommen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Sie hat mich wirklich total berührt und meine Gefühle stellenweise ganz schön durcheinander gebracht. Zu verdanken habe ich das zum einen dem einfühlsamen und stimmungsvollen Schreibstil, zum anderen aber auch den beiden Protagonisten Callie & Kayden, deren Erlebnisse aus der Vergangenheit mir regelrecht unter die Haut gegangen sind. Trotz aller Ernsthaftigkeit gibt es allerdings auch einige fröhliche und sogar lustige Momente, die einen für kurze Zeit vergessen lassen.