Ramona Kielfeder
Es ist unbeschreiblich, welche Gefühle dieses Buch in mir auslöste. Nach der letzten Zeile war ich so überladen, konnte meine Regungen aber selbst nicht in Worte fassen. Ich war einfach nur vollkommen sprachlos. Rachel Ward hat eine grausame Welt für Jem erschaffen. Wer möchte schon gerne wissen, wann seine Mitmenschen das irdische Leben beenden? Wohl niemand. Doch sie gibt dem Mädchen auch einen kleinen Lichtblick – Spinne. Es ist berührend, wie sie sich langsam öffnet, sie sich aber doch immer wieder gegen Nähe sträubt. Der Sprachstil ist einfach, oft abgehackt, spiegelt aber Jems Situation und ihre Gefühle perfekt wider. Er imitiert die Zerrissenheit und ihre Unentschlossenheit. Zu Beginn war es etwas gewöhnungsbedürftig, doch sobald man einen näheren Einblick in die Geschichte hat, kann man damit gut umgehen. Jem ist mir sehr ans Herz gewachsen – ebenso wie Spinne natürlich. Ich weiß gar nicht so richtig, wieso eigentlich, denn durch und durch sympathisch sind sie keineswegs. Vielleicht ist es aber auch gerade dieser charakterliche Gegensatz, der mir die beiden so nahe brachte. Ich habe jede noch so kleine Regung mit den Protagonisten durchlebt, was oft grausam, oft aber auch wunderschön war. Die Wandlung ist beeindruckend und auch hier sind wieder die Gegensätze interessant. Rachel Ward hat eine kaum beschreibbare Geschichte geschrieben. Ich habe das Gefühl, ich kann kaum ausdrücken, was das Buch alles in mir bewegt hat. Meine Empfehlung deshalb: Unbedingt lesen und sich ein eigenes Bild schaffen.