Ramona Kielfeder
Danke Melanie Raabe habe ich zwischen Jugendbüchern und Liebesromanen mal wieder einen außerordentlich spannenden Thriller verschlungen. WOW! Zu Beginn fiel mir der Einstieg ein wenig schwer. Es war vieles verschlungen und verzerrt, sodass man nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden konnte. Der Autorin ist das nämlich im Gesamtbild ganz wunderbar gelungen. Obwohl man zuerst davon irritiert ist, so ist man davon doch sehr schnell gepackt. Immer wieder führt sie den Leser in die Irre, wenn sie Gedankengänge und Situationen erfindet, denen man atemlos folgt, nur um am Ende dann in einer Sackgasse zu stehen. Außerdem hat sie einen ganz eigenen und für ihr Debüt sehr gefestigten und markanten Schreibstil. Ihr Stil folgt den Gedanken und den Charakteren. Er folgt Gefühlen und Situationen und das auf eine immer wieder verblüffende Weise. Wenn die Protagonistin in eine ihrer Panikattacken verfiel, erzählt die Autorin das deutlich anders, als wenn sie eine Szene aus ihrem fiktiven Roman niederschreibt. Daran lässt sich auch die Wandlung der Protagonistin deutlich ablesen und ich fand es spannend, wie viel Wandlungsfähigkeit Melanie Raabe mit ihrem Stil und ihrer Sprache bewiesen hat. Wie gerade angedeutet, gibt es in dem Roman unterschiedliche Perspektiven. Hauptsächlich wird natürlich aus der Sicht der Protagonistin erzählt. Aber da diese eine begabte Autorin ist, spielt auch ihr neues Buch eine zentrale Rolle und einige Kapitel unterbrechen und ergänzen die reale Handlung auf sehr spannende Weise, sodass sich oftmals Cliffhanger ergeben. Das hat mich das Buch letztlich nicht mehr aus der Hand legen lassen. 1A erzählt, wunderbar umgesetzt und immer wieder ist man sich als Leser nicht sicher, ob man den Dingen jetzt Glauben schenken sollte, oder lieber nicht. Melanie Raabe muss unbedingt weiterschreiben, denn ansonsten verschwindet eine große Stimme in der Unsichtbarkeit!