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Ramona Kielfeder

Posted on 24.2.2020

Eine kritische Auseinandersetzung mit der Todesstrafe. Jodi Picoult ist längst in mein virtuelles Regal der Lieblingsautorinnen aufgenommen worden. Doch kann sie mich wirklich jedes Mal überzeugen? Mit zwei Themen setzt sie sich in diesem Roman intensiv auseinander: der Todesstrafe und verschiedenen Religionen. Dazu hat sie sich folgendes Szenario ausgedacht: Ein Mann tötet 2 Menschen. Eine Jury verurteilt ihn zum Tode. Der Mörder möchte nun der todkranken Tochter aus der Familie der Opfer sein Herz spenden. Kann man das verantworten? Kann man das annehmen? Kann man Gesetzte zu Gunsten eines Mörders zu dessen Gunsten verdrehen und nutzen? Fragen über Fragen, denen sich die Protagonisten stellen müssen. Konstruktiv diskutiert sie seitenlang über Religionen. Sie führt das Für und Wider auf, gibt Denkanstöße und Stoff zum kurzen Innehalten. Die Ausführungen klingen fundiert und basieren sicherlich auf vielen nachdenklichen Stunden. Ebenso sachlich und konstruktiv nähert sie sich der Todesstrafe. Jodi Picoult schafft es, jeder Figur eine eigene Meinung zu geben. Sie unterlegt sie und unterstreicht dadurch auch die Mannigfaltigkeit der unterschiedlichen Charaktere. Ihr gelingt es, die Fäden bis zum Schluss sicher in der Hand zu halten, ein schlagkräftiges Gerichtsverfahren zu beschreiben, ebenso wie weitgreifende Entscheidungen zu treffen. Die Autorin greift oft gesellschaftliche Brennpunkte in ihren Romanen auf und beleuchtet diese unter den verschiedensten Gesichtspunkten. Mich konnte sie auch mit diesem Roman überzeugen – ich möchte das Gelesene auf keinen Fall mehr missen.

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