trinschen
Das Buch ist mit knapp 800 Seiten ein ganz schön dicker Schinken, aber wenn man erstmal damit angefangen hat, dann legt man es nur schwer wieder zu Seite. Mir hat es gefallen, beim Lesen in die Welt des New Yorks zu Beginn des 20. Jahrhunderts einzutauchen. Man trifft auf die Auswanderer voller Träume und Hoffnungen, die sich irgendwie durchbeißen, auf Gangs und Gangster, auf die wohlhabende Oberschicht. Dreh- und Angelpunkt des Buches ist Christmas (der im Klappentext noch seinen italienischen Namen Natale trägt). Er erlebt die Armut und die Gangs auf der Straße, die große Liebe (die sich letztendlich als roter Faden durch das Buch zieht) und verwandelt sich vom Tellerwäscher zum Millionär. Ich habe schon andere Bücher von Luca di Fulvio gelesen und mag seinen detailreichen und mitreißenden Schreibstil. Bei diesem Buch hatte ich aber irgendwie Probleme, mich auf die Hauptfiguren einzulassen. Christmas war mir irgendwie zu wechselhaft, da waren so einige Verhaltensänderungen die nicht wirklich zusammen passten. Auch Ruth war eine etwas seltsame Figur. Vieles lässt sich bestimmt durch ihr Elternhaus erklären, aber je weiter die Geschichte voranschreitet, desto seltsamer kam sie mir vor (wobei ich die Idee mit den Fotografien sehr ausdrucksstark fand). Und dann wäre da noch Bill, der Gegenpol zu Christmas, der ab einemgewissen Punkt kein Klischee mehr auslässt. Die heimlichen Helden sind für mich in diesem Buch die Randfiguren wie Cetta und Sel, Cyril und Mr. Bailey.