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Booksurfer

Posted on 23.2.2020

Bitte nicht den Klappentext lesen!!! Diese Warnung kann ich nicht laut genug aussprechen denn der Klappentext verrät schon viel zu viel und nimmt, dem Ende leider sehr viel von seiner Intensität. Auf dieses Buch war ich wirklich super gespannt. Das eine Geschichte mit Hilfe von Bildern erzählt wird, ist nicht neu und bestens bekannt aus Die Entdeckung des Hugo Cabret. Allerdings nicht in diesem Ausmaß wie es bei diesem Buch der Fall ist. Aber worum geht es: Alles begann mit der Entwicklung von Datenbrillen die Menschen in eine virtuelle Realität entführten. Nach einem Drohnen-Krieg ist Amerika total zerstört und die wenigen Menschen, die noch existieren haben, sich in die virtuelle Realität zurückgezogen denn die Maschinen und ihre KI haben die Herrschaft übernommen. Zwischen den Ruinen der alten Welt bahnt sich Miranda zusammen mit ihrem Roboter einen Weg durch diese postapokalyptische Welt, um etwas zu finden, dass ihr Hoffnung auf eine Zukunft gibt. Das Hauptaugenmerk sind in diesem Buch natürlich die Bilder mit deren Hilfe der Autor seine Zukunftsvision zum Leben erweckt. Begleitend dazu erzählt Simon Stalenhag in Textform vom Untergang der Zivilisation und der Herrschaft der Maschinen. Das Zusammenspiel von Bild und Text wird hier auf ein neues Level gehoben und der Autor schafft es eine düstere und beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Simon Stalenhag hat hier eine ganz tolle Welt erschaffen, die leider viel zu oberflächlich gezeichnet wurde. Ich hätte gerne noch viel mehr von dieser Welt erfahren von den Menschen und dem Weg zum Untergang. Über die Datenbrillen und das Unternehmen Sentra das omnipräsent in dieser Welt ist. Der Autor legt seinen Focus aber auf eine andere und nicht minder faszinierende Geschichte nämlich auf die von Miranda und ihrer gehemnisvollen Reise durch das zerstörte Amerika. Man fiebert sofort mit ihr und ihrem Roboter Freund mit da die beiden ein unschlagbar sympathisches Team bilden. Bis kurz vor Schluss weiß man nicht was wirklich hinter der ganzen Geschichte steckt und das Ende überrascht und lässt den Leser verblüfft zurück. Diese Geschichte ist wirklich toll erzählt und ein Kunstwerk für sich. Leider sind die Bilder teilweise etwas zu dunkel geraten so das man wirklich eine gute Beleuchtung braucht, um in den Nachtszenen wirklich alles zu erkennen. Das fand ich etwas schade da das einen immer wieder aus der Welt gerissen hat. The Electric State ist im wahrsten Sinne des Wortes bildgewaltig und erinnert an einen hochwertigen Kinofilm. Die ganze Geschichte erinnert an ein Roadmovie der besonderen Art. Ich hoffe das der Autor diese Welt, in einem zweiten Band, noch weiter beleuchtet und uns noch tiefer in diese dunkle Zukunftsvision mitnimmt. Ich bin noch total begeistert, absolut empfehlenswert!

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