Profilbild von wortberauscht

wortberauscht

Posted on 23.2.2020

Rezension verfasst von © Janna (KeJasWortrausch.de) Abgetaucht. Eingetaucht. Vom ersten Wort an! Zauberhaft. Märchenhaft. Eine Geschichte um abzuschalten und sich in eine neue Welt entführen zu lassen. Eine Welt der Worte, Wörtchen, Klammern und Wortspielen. Elias Vorpahl spielt mit allen Mitteln der Worte und erschafft eine gänzliche neue Welt. Eine ganz kleine Hommage an „Alice in Wunderland“ und doch etwas absolut eigenständiges. Der Sinn von Worten wird in der Gänze genutzt und doch fokussiert. Eine Leichtigkeit der Sprache mit bodenloser Tiefe. Zu Beginn waren es Kleinigkeiten. Eine Wortfamilie am Frühstückstisch. Greifen nach Auf- und Unterstrich. Bei einem Freund, dem Wort „Zeig“, welches nicht spricht, sondern sprechen lässt. Und dann der Moment in dem das Wort ausgesprochen wird und seine Bedeutung verliert. Diese Ausgangszene greift der Autor im weiteren Verlauf wieder auf. Leise verflochten in der Geschichte. Gespräche. Ausgesprochene Worte ohne Bedeutung verlieren ihren Sinn. Wunderschöne Illustrationen unterstreichen die Geschichte und verdeutlichen das Spiel des Autors mit Worten und Buchstaben. Ein h wird zu einem Stuhl. Ein Wort erklärt sich selbst. Eine Geschichte, in der Geschichte, der Geschichte. Auch (fast) vergessene Worte wie Stundenglas und leutselig begegneten mir. Der Autor spielt mit den Worten, widmet dem Wortspiel ein ganzes Kapitel. Doch ebendies macht er im Verlauf des gesamten Buches. Er nutzt seine Geschichte, um mit unserer Sprache zu spielen und verzauberte mich jedes Mal auf Neue. Nicht mal 170 Seiten und die Geschichte ist an keiner Stelle überladen, sondern auf den Punkt genau. Ich habe mich absolut darin verloren und jedes Kapitel hat seinen ganz besonderen Flair. Doch absolut schockverliebt war ich in „Eine verrückte Teeparty“. Es werden Wortfamilien kreiert und mit der Endung gespielt. Besonders deutlich wird es bei dem Wort „Verrückt“, Gastgeber der Teeparty und ein verzücktes Wort! "Ich korrigiere mich. Ich habe mir nur vorgestellt, mich Ihnen vorzustellen. Ich möchte mich zunächst verstellen, wenn Ihnen das recht ist. (Seite 40/41 – Eine verrückte Teeparty) Ein Satz der auf den ersten Blick unterhält. Und bei einem genaueren Blick so viel Wahrheit beinhaltet. Ebendies ist es unter anderem, was mich an dem Buch so fasziniert. Eine absolute Wohlfühlgeschichte, die einem die Welt Drumherum vergessen lässt. Und doch verbirgt sich darin so viel zu entdecken. Die Möglichkeiten unserer Sprache. Die Bedeutung dieser Geschichte. Und jetzt? Ausgelesen. Verlassen von dieser zauberhaften Geschichte die ein Ende nahm und doch nicht zu Ende ist. Lieber Elias Vorpahl, ich bitte um mehr!

zurück nach oben