Elisabeth Marienhagen
Von traurigen Träumen Auch der zweite Teil der Geschichte um die Prinzessin Yuji und ihren Gemahl A-Jiu besticht durch wunderschöne Zeichnungen und eine melancholische Stimmung. Dabei fällt mir auf, dass die Malerin der Rahmenhandlung die Fragen stellt, die mir als Leserin auf der Zunge liegen. Immer klarer wird, dass der wunderschöne stumme A-Jiu, dessen Schönheit nicht nur auf das weibliche Geschlecht anziehend wirkt, ein Geheimnis mit sich herumträgt. Das Leben am Hof scheint ihm zu missfallen, er wirkt traurig, dabei würde ich ihn gerne lächeln sehen (oder überhaupt Emotionen zeigen). Die Prinzessin und ihr Umfeld bei Hof spielen in diesem Band eine größere Rolle und ich frage mich, wie die Geschichte in der Geschichte weiter geht … und ob der Erzähler seine Maske im Verlauf der nächsten Bände lüften wird. Das Erzähltempo ist langsam, was mich angesichts der tollen Zeichnungen nicht stört. Wobei ich sagen muss, dass das Verhalten der Prinzessin nicht immer sympathisch ist. Ob A-Jiu ihre Gefühle erwidert, ist fraglich. Aber es gibt jemanden, den er offensichtlich sehr liebt. Wer eine ruhig erzählte Geschichte mit wunderschönen Bildern liebt, dem wird auch dieser Band gefallen.