InkaLeseliebe
Inhalt Jack ist beliebt, cool, hübsch. Doch mit seiner lockeren Art überspielt er ein dunkles Geheimnis, dass seinen Alltag gefährlich macht. Gefährlich für ihn, denn durch seine Krankheit, erkennt er die, die er am meisten liebt, nicht. Doch er hat immer eine Ausrede parat. Bis er auf Libby trifft. Libby, das stark übergewichtige Mädchen von nebenan, die ihn durchschaut und wirklich sieht. Wie hat's mir gefallen Was soll ich sagen: ich hatte mich sofort in den Klappentext verliebt. Sicher mag der ein oder andere sagen, dass doch klar ist, was passiert: dickes Mädchen verliebt sich, es gibt Probleme, die dann doch irgendwie überwunden werden. Das mag grob vielleicht sogar stimmen, aber in diesem Buch geht es keineswegs um das WAS, sondern stets um das WIE. Libby hat sehr sehr viel abgenommen, doch sie war einst der dickste Teenager von Amerika, sodass sie trotz ihres Erfolgs noch viel zu viele Kilos auf den Rippen hat. Sie versucht sich nicht zu sehr über ihr Gewicht zu definieren, doch ihre Mitschüler machen dies dafür umso mehr. Was ich an Libby mag ist ihr Mut und ihre Stärke. Sie ist kein jammerndes zurückgezogenes in selbstmitleidbadendes Teenagermädchen, sondern sie kämpft für sich und ihre Ziele. Ich ziehe so sehr den Hut vor diesem jungen Mädchen. Ich habe dieselbe Schilddrüsenerkrankung wie Libby und kämpfe (sicher nicht in diesen Ausmaßen, aber dennoch) seit der Diagnose mit meinem Körper, meinem Gewicht und allem, was sich da nach zieht. Ich habe jede Beschimpfung nachvollziehen können, jeden inneren Kampf, jedes Gefühl. Selten fühlte ich mich so sehr zu einer Romanfigur verbunden. Und das liegt nicht daran, dass Libby und ich so viele Gemeinsamkeiten haben. Es liegt an der Art, wie Jennifer Niven sie beschreibt. Ehrlich, natürlich. Sie ist keineswegs fehlerfrei und gerade das macht sie so authentisch. Fehlerfrei ist auch Jack nicht, der junge mit der Hirnkrankheit. Schleichend verliebt sich Libby, schleichend verliebt sich der Leser. Doch es erwischt einen intensiv, gänsehautmäßig und erschütternd. Ich habe wirklich gelitten und geweint. Und obwohl (oder gerade weil?) Jack zweifelt und dumme Fehler begeht, ist er mir so sympathisch, denn Jennifer Niven schafft ECHTE Menschen mit ECHTEN Problemen, die stets nachvollziehbar und real sind. Über den Inhalt werde ich nichts weiter erzählen. Lasst euch überraschen! Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen und konnte nicht mehr aufhören, so gefesselt war ich. Sicher lag das auch an dem jugendlichen, flüssigen und stets unterhaltsamen Schreibstil der Autorin. Zwar merkt man an der ein oder anderen Szene, dass die Autorin eine waschechte Amerikanerin ist und bestimmte Clichés bedient werden, aber auch dies störte mich wenig. Ich empfehle das Buch allen, die sich mal wieder verlieben wollen und sich in einem Buch komplett fallen lassen wollen. Das Buch holte mich aus einer schlimmen Lessflaute heraus und bereitete mir viele wunderschöne Lesestunden! Cover/Buchgestaltung Ein wunderbares Buch, auch wenn ich bei dem rauen Material immer Angst habe, Flecken zu hinterlassen. Rundgelesen hatte sich dieses broschierte Buch zwar schnell, aber durch seine Größe (größer als normale Taschenbücher) hält es sich dennoch noch gut in der Form. Für Fans von * "All die verdammt perfekten Tage" von Jennifer Niven * "Vor uns das Leben" von Amy Harmon Fazit Für alle, die sich verlieben wollen. Für alle, die ein gebrochenes Herz haben. Für alle, die echte Gefühle, echte Probleme und echte Protagonisten suchen. Bewertung 5/5