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InkaLeseliebe

Posted on 23.2.2020

Wie hat's mir gefallen Wenn ihr jetzt denkt: Die Story ist ein alter Schuh, wieso soll ich das Buch lesen?, so lest doch bitte ersteinmal meine Rezension und gebt mir fünf Minuten Zeit euch davon zu überzeugen, dass ihr dieses Buch lesen müsst, da es ans Herz geht, urkomisch ist und durchweg spannend war. Doch fangen wir von vorne an: Nastya spricht nicht, das heißt aber nicht, dass sie nichts zu erzählen hat. Das zerbrechliche Mädchen macht mit ihrer äußerlich kühlen Art deutlich, wie wütend sie ist und das sie ihre Ruhe will. Doch eigentlich sucht sie Liebe, Geborgenheit und vor allem Verständnis. Sie will sich sicher fühlen, mit sich und dem Geschehenem ins Reine kommen, deswegen blüht das junge Mädchen so richtig auf, als sie auf den mürrischen Josh trifft. Dieser wiederum ist so vernarrt in seine Tischlerarbeiten, dass es fast zwanghaft wirkt. Holz ist seine große Liebe, denn Holz kann ihn nicht enttäuschen oder einfach so verlassen. Der zurückgezogene Schüler musste viel durchleben und kapselt sich bewusst von seinen Mitschülern ab, doch Nastya bleibt hartnäckig und so entwickeln die beiden eine kuriose Beziehung. Was mir besonders gut gefiel ist, dass es sich tatsächlich lange Zeit gar nicht um einen Liebesroman handelt. Die Beziehung der Beiden entwickelt sich derart schleichend, dass man es kaum merkt, wie sie sich verlieben. Das klingt jetzt vielleicht wenig einladend, gefiel mir aber doch sehr gut. Dieses ruhige Verhalten war sehr angenehm und ich hatte viel Freude dabei zuzuschauen, wie sich Nastya und Josh beschnüffeln und kennenlernen. Denn beide tragen ein großes dunkles Geheimnis in sich, welches wie ein dunkler Schatten auf ihnen liegt. Auch dies fand ich gut. Die Autorin gibt immer nur kleine Stücke der Vergangenheiten wieder, sodass man sich viel zusammenreimen muss. Doch wirklich weiß man erst gegen Ende was passiert ist - was auch der Grund war, wieso ich stundenlang dieses Buch gelesen habe. Ich wollte wissen, was geschehen ist. Wieso Josh so zurückgezogen lebt. Wieso Nastya nicht redet. Und was passieren wird. Denn seien wir ehrlich, so eine Beziehung steht niemals unter einem guten Stern. Der Roman erzählt abwechselnd aus der Sicht von Nastya und Josh, was mir sehr gut gefiel. Ich liebe die Perspektivenwechsel und weiß als Leser gern bescheid, was die Protagonisten denken. Die Autorin schafft es sehr gut, dass man sich nicht nur in die musikliebende Nastya hineinversetzt, sondern gerade durch den manchmal derberen Sprachgebrauch merkt man, dass gerade Josh erzählt. Hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet! Alles in allem ist es kein 0815-Roman über Liebe zwischen zwei verkorksten Jugendlichen. Es geht um Verlust, Angst, Familie, Gewalt und um Panikreaktionen. Es geht um Problembewältigung, Geheimnisse, Vertrauen und was passiert, wenn sich die dunklen Schatten verselbstständigen und den Protagonisten heimtückisch einholen. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und möchte das Buch liebend gerne an alle empfehlen, die emotionale Romane lieben. Cover/Buchgestaltung Ehrlich gesagt ist mir das Cover zu langweilig und sagt gar nicht aus, wie grandios dieses Jugendbuch ist. Ich bin viele Male daran vorbeigelaufen und hatte nie das Bedürfnis, es in die hand zu nehmen und mich über den emotionalen und tiefgreifenden Inhalt zu informieren. Schade. Für Fans von * "Vor uns das Leben" von Amy Harmon * "Noah und Echo - Liebe kennt keine Grenzen" von Katie McGarry Fazit Katja Millay hat weit mehr geschaffen als einen emotionalen und unterhaltsamen Jugendroman, denn "Irgendwann für immer" erzählt die tiefgreifende Geschichte zweier starker Protagonisten, die viel durchleben mussten und sich durchs Leben kämpfen. Gerade die sarkastische Art von Nastya hat mich überzeugt, aber auch Joshs fürsorglicher Charakter war sehr charmant. Ein Roman, der so viel tiefer geht. Bewertung 5/5

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