InkaLeseliebe
Wie hat's mir gefallen Das Leben von Anya geht drunter und drüber: ihre junge Schwester ist nun erwachsen geworden, Scarlet scheint sich immer besser mit Anyas Exfreund Gable zu verstehen, ihre Famile buhlt um das Erbe des Schokoladenimperium und das Schlimmste: Win hat sie vergessen und ersetzt. Die Handlung setzt gleich nach "Bitterzart" ein. Anya darf Liberty verlassen und kehrt in ihre alte Umgebung zurück, die allerdings alles andere als gewohnt ist. Schlimm genug, dass sie mit ansehen muss, wie Gable sich immer mehr an ihre bste Freundin Scarlet heranmacht, so hat Win Anya vergessen und sich gar neu verliebt. Schlimmer könnte es kaum glauben, doch Anya muss wieder zurück in die Besserungsanstalt. Doch mit Hilfe ihrer Freunde gelingt ihr die Flucht nach Mexico. Dort will sie nicht nur vor ihren Probleme fliehen, sondern verdeckt alles über den Kakao und dessen Anbau lernen. Schnell wird Anya klar, dass eine Flucht keine Lösung ist und nicht nur zurückkehren, sondern sich allen privaten und geschäftlichen Probleme stellen. Leichter gesagt, als getan. In dem zweiten Buch der Schokoladenmafiareihe gefiel mir besonders, dass alle Personen reifen und erwachsen werden. Gerade Anya muss mit solchen tragischen und schlimmen Schicksalsschlägen umgehen, dass sie ungewollt an ihren Aufgaben wächst. Ich finde, sie erträgt all das Leid sehr würdevoll und mit viel Kraft - sie ist eine echte Kämpfernatur. Aber nicht nur Anya verändert sich, auch der (ehemalige) Staatsanwalt wandelt sich und zeigt verschiedene Seiten von sich. Trotz aller Wandlung bin ich der Meinung, dass ein Feind von gestern kein Freund von morgen werden kann - ein Wolf schlüpft niemals aus seinem Pelz und ich denke, das wird Anya früh genug zu spüren bekommen. Dennoch was es sehr angenehm eine zweite Seite von Wins Vater zu entdecken. Auch Win scheint wesentlich erwachsener, auch wenn ich anfangs einen großen Hass auf ihn hatte. Wie kann er nur schwören, dass er sie nie vergisst um gleich darauf eine neue Freundin zu haben? Besonders überrascht haben mich die Entwicklungen der beiden Geschwister Leo und Natty. In "Bitterzart" fungierte Anya als Ersatzmutter, Schwester und beste Freundin zu gleich, doch nun haben sich ihre beiden Gewschister schnell selbststädig gemacht, sodass sie Anyas Hilfe nicht mehr benötigen. So glücklich Anya darüber sein konnte, so buff war sie, denn sie war immer in dieser Beschützerrolle drinne und kann sich nur schwer davon lösen. Ich hoffe, dass Anya akzeptieren kann, dass Natty und vor allem Leo für sich selbst sorgen können. Das Buch ist unglaublich spannend. Besonders hervorzuheben sind hier vor allem die oft wechselnden Schauplätze, sodass auch neue Charaktere auftauchen. Auch wenn ich es erst befremdlich fand, dass Anya weit weg von Zuhause in Mexico lebt, so gefiel mit die Plantage und vor allem Theo dort sehr gut. Diese Reise war nicht nur für Anya wichtig, sondern zeigt dem Leser, wie verbunden Anya mit der Schokolade ist. Auch sie ist ein Wolf, der nicht aus seinem Pelz kann. So sehr ihr die Schokolade schadet, so wenig kann sie davon ablassen. Was mir auch sehr gefiel, waren die vielen Wendungen. Wähnte man sich bei einer Person in Sicherheit, so zweifelte man im nächsten Moment. War man in dem einem Moment glücklich, so weinte man im nächsten. Man kann sich bei "Edelherb" niemals sicher sein, wem man trauen kann und wem nicht. Vor allem aber darf man der trügerischen Stille und der vermeintlich glücklichen Situation nicht trauen, denn Anya führt kein leichtes Leben und das Glück scheint ihr manchmal fremd. Auch wenn ich bei dem ersten Band noch etwas skeptisch war, so bin ich spätestens jetzt ein riesiger Fan der Schokoladenmafiatrilogie. Gabriele Zevin überzeugt mit einem nicht zu überladenen Schreibstil, der gespickt durch viel wörtliche Rede dem Leser das Gefühl gibt, dass man direkt im Geschehen ist. Das Buch liest sich wirklich schnell und ich bin ein bisschen traurig, dass ich so lange auf den finalen Teil warten muss. Cover Das Cover gefällt mir wirklich sehr gut, denn es verbindet alle Elemente des Buches. Einerseits sieht man Anya, die Protagonistin des Romans. Ich finde es besonders schön, dass sie stilisiert angedeutet ist. Zwar bekommt man einen Eindruck, wie Anya aussehen könnte, dennoch ist noch viel Spielraum für die eigene Vorstellung. Zudem ist der Buchumschlag aus einem außergewöhnlichen dicken Papier. Man hat das Gefühl, man wickelt eine alte Schokoladenpackung aus - sehr nostalgisch. Wieso gekauft Auch wenn ich zu "Bitterzart" ein paar Kritikpunkte hatte, so gefiel mir der Reihenstart im Nachhinein doch so gut, dass ich wochenlang auf die Fortsetzung gewartet habe. Ich wollte endlich wissen, wie es mit Anya, Win und vor allem der Schokoladenmafia weitergeht. Gut zu wissen "Edelherb" ist Band 2 der Schokoladenmafiatrilogie. Band 1 heißt "Bitterzart" und ist ebenso im Fischerverlag erschienen. Ein Erscheinungstermin zu Band 3 ist bisher nicht bekannt. Fazit Band 2 der Schokoladenmafiatrilogie besticht durch einen fesselnden Schreibstil der Autorin, sowie durch eine spannende Handlung, die immer wieder Überraschungen aufweist. Besonders überzeugt hat mich, dass die Charaktere keine starren Institutionen sind, sondern an ihren Aufgaben wachsen und hinterlistiger sind, als sie anfangs erscheinen. "Edelherb" ist eine gelungene Fortsetzung mit vielen Emotionen und Wendungen. Bewertung: 4/5