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Ailyn

Posted on 22.2.2020

Lang, lang ist’s her, dass ich Teil 13 der Midnight Breed Reihe gelesen habe. Aber ich musste auch damals schon feststellen, dass sich der Wind nach dem Wechsel etwas gedreht. Sprich, mir gefällt die neue Generation Stammesvampire viel weniger, als die alte. Fragt mich nicht warum, aber mir fehlt der anfängliche Flair. Das Prickeln, das ich jedes Mal verspürt habe, wenn ein neuer Teil auf den Markt kam. Ich kann das sehr gut mit der Black Dagger Reihe vergleichen, denn wo ich in der Midnight Breed Serie hier und heute haufenweise Kritik habe, hat sich die Black Dagger entgegen meiner Erwartungen genau zu einem Punkt hinentwickelt, der mir massiv besser gefiel als der Anfang. Von „Verführte der Dämmerung“ kann ich das leider nicht behaupten. Ich liebe den Orden der Stammesvampire, das steht außer Frage. Aber mir gefällt die Richtung nicht, in die sich die Bücher im Laufe der Zeit entwickelt haben. Der ursprüngliche Feind und das unbedingte Geheimhalten des Vampirismus vor den Menschen, das war etwas, was mich begeistert hat. Aber dieser neue Bereich, eine gefährliche Organistation namens Opus Nostrum und der nahende Krieg mit einem längst vergessenen Volk, dem der Atlantiden, ist im Grunde genommen nur eine Umfokussierung, damit es weiterhin spannend bleibt... Was bei mir allerdings das Gegenteil bewirkt. Die ersten paar Bände nachdem die neue Generation auf den Plan getreten ist, sprich die Söhne der Ordenskrieger und die Experimente aus den Laboren von Dragos, haben mir noch einigermaßen gefallen. In „Verführte der Dämmerung“ jedoch dreht sich alles um Brynne und Zael. Und mit denen konnte ich irgendwie gar nichts anfangen. Klar, die Leidenschaft, die man in jedem Lara Adrian Buch findet, die war da. Aber da ich keine emotionale Bindung aufbauen konnte, war der Sex auch einfach nur Sex und weder heiß noch intensiv, so wie in den anderen Bänden. Nichtsdestotrotz geht die Geschichte ja weiter. Brynne, ein Experiment aus Dragos Laboren, eine Stammesvampirin, bandelt mit dem atlantidischen Krieger Zael an. So weit, so schön, das kennt man ja, dass sich in jedem Buch ein Pärchen findet. Das Zusammenspiel der beiden war allerdings mehr als merkwürdig. Die Anziehung, die rüber kommen sollte, ist einfach von mir abgeprallt. Das Drumherum, das sonst immer Spannung und Aufregung bietet, ist bis auf ein paar kleine Kämpfe und Auseinandersetzungen, leider viel zu politisch gewesen. Es geht um Bündnisse, Bindungen, Pressetermine und das gegenseitige Ausschalten von kriegerischen Mitteln. Zum Schreibstil brauche ich nicht viel sagen, der war wie gewohnt gut und unterhaltsam, jedoch fehlte hier das Mitreißende. Das Einnehmende. Funke und Glut.

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