InkaLeseliebe
Inhalt Kris studiert Kunst, liebt ihre Katzenshirts und ist auch sonst nicht das typische Mädchen von nebenan. Alex kämpft mit seiner Vergangenheit, seiner Gegenwart und seiner Zukunft. Als die Beiden aufeinander treffen, knistert es - zuerst jedoch auf eine unangenehme Weise. Doch schnell merken die zwei, dass sie wie magisch voneinander angezogen werden. Doch wird ihre Vergangenheit sie irgendwann einholen? Wie hat's mir gefallen Ich gestehe, dass mich dieses Buch recht zwiespältig zurücklässt. Einerseits fiel mir der Einstieg unglaublich leicht, andererseits konnte ich mit den Charakteren nur schwer warm werden. Kris lebt eine Kunstrichtung, die ich nicht nur nicht verstehen, sondern auch nicht tolerieren kann. Ja, sie hat eine schlimme Vergangenheit. Ja, sie hat einen Verlust erlebt. Aber hat das nicht jeder? Ist das wirklich immer eine Rechtfertigung um so verschwenderisch mit dem eigenen Leben umzugehen? Jeder kommt im Leben an diesen Punkt, an dem nichts mehr geht und man viel Leid erträgt, aber sich selbst bewusst in Lebensgefahr zu bringen und es DANN noch als Kunst verkaufen wollen? Ja, sie will mit der Situation umgehen, das ist okay. Aber wieso soll so etwas Kunst sein? Kunst soll aufwecken und berühren, aber darf Kunst auch so egoistisch und verschwenderisch sein? Braucht es wirklich immer erst einen anderen Menschen, um sich selbst aus der Misere zu reiten? Wo sind nur die starken Protagonisten hin, die nicht im Selbstmitleid zergehen und sich selbst retten? Ihr seht, ich war unendlich genervt. Zum Glück wandeln sich Alex und Kris etwas, wobei ich es schade fand, dass sie sich nur aufgrund der Liebe zueinander ändern und nicht zur Liebe zu sich selbst. Schade fand ich auch, dass hier einerseits mit den dramatischen Vergangenheiten der beiden Protagonisten gespielt wird, ohne diese aber tiefgründig zu beschreiben. Man weiß fast nichts über Yuna, man weiß fast nichts über Alex` Kindheit. Einerseits parodiert die Autorin SoGs Christian Grey, andererseits schafft sie einen ebenso eindimensionalen Charakter, der fast ohne Hintergrundinformationen blass und einseitig wirkt. Hier wurde so viel Potential verschenkt, denn man hätte ohne viel Drama Alex viel Leben einhauchen können. Ein großer Pluspunkt des Buches ist der Schreibstil. Die jugendlich-leichte Art lässt den Leser nur so durch die Seiten fliegen. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Busfahrten inhaliert. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Kris und Alex erzählt und beginnen immer einem inversen Satz. Das ist sicher Geschmackssache. Mich hat es gestört, andere werden die Einstiege großartig finden. Aber das will ich nun wirklich nicht bemängeln, da mir der Schreibstil insgesamt sehr gut gefallen hat. Wenngleich es hier keinen wirklichen Höhepunkt in der Handlung gibt und viele Szenen einfach so vor sich hin plätschern, so macht es Spaß die beiden Protagonisten zu begleiten. Das Ende war mir zwar etwas zu flach und vorhersehbar, passte aber insgesamt recht gut zu dem Gesamtbild des Buches. Alles in allem war es ein Buch, das mir leider zu oberflächlich war - egal ob es dabei um die Charaktere und deren Eindimensionalität geht oder um die Handlung, die hier und da mehr nun ja.. Handlung benötigt hätte. Dennoch ist es ein gut unterhaltendes und streckenweise sehr emotionales Buch für zwischendurch. Vor Liebhaber von Geschichten über die erste Liebe werden sich hier sehr wohl fühlen. Für Fans von * "Love and Confess" von Colleen Hoover * "Nur einen Klick entfernt" von Kira Gembri Fazit Obwohl das Buch meiner Meinung nicht schlecht war, so überwiegen die negativen Aspekte. Die Handlung und auch die Hintergrundgeschichten der Protagonisten hatten durchaus viel Potential, was leider recht oft achtlos verschenkt wurde. Dies fand ich sehr schade. Dennoch konnte der flüssige und erzählende Schreibstil viel wett machen. Ein nettes Buch für zwischendurch! Bewertung 3/5