Profilbild von Franzi

Franzi

Posted on 22.2.2020

Was für ein leichtes aber doch tiefsinniges Buch! Sascha, ein 30-jähriger junger Mann, der nicht so recht weiß, mit dem Leben etwas anzufangen, und Ella Feitag, eine noch rüstige 90-Jährige, lernen sich unfreiwilligerweise in einem Krankenhaus kennen, da sie beide Probleme mit einem Auge habe. Nach dem sie sich doch miteinander arrangiert haben und sogar nachts heimlich Klosterfrau Melissengeist zusammen trinken, hilft Sascha Frau Ella aus dem Krankenhaus zu entkommen, da diese dort gegen ihren Willen unter Vollnarkose operiert werden soll. Er bringt sie vorübergehend zu sich, doch was als kurzer Übergangsaufenthalt geplant war, dehnt sich zu einer Woche der unterschiedlichsten Erlebnisse aus. Zwischen Frau Ella und Sascha baut sich langsam aber sicher eine Freundschaft auf, die beide in gewisser Hinsicht von einander abhängig macht.  An dem Buch hat mir besonders diese Art Generationskonflikt gefallen. Frau Ella landet in einer für sie bisher völlig unbekannten Welt und wundert sich über viele neumodische Sachen. Ihre Ansichten über viele Sachen, die für uns junge Menschen heutzutage selbstverständlich sind (wie z.B. Chinesisches Essen oder die große Auswahl an den unterschiedlichsten Kaffeesorten), haben mich schon sehr zum Nachdenken angeregt. Denn die Sicht von der anderen Seite des Lebens auf unsere Zeit war sehr spannend.  Aber auch andersrum musste ich oft kichern, denn genauso hat sich Sascha über viele Verhaltensmuster von Frau Ella gewundert. Sie hatte einige Züge, die ich selbst von meinen Großeltern kenne und das hat mir das Buch so realistisch und liebevoll gemacht.  Unerwähnt sollen auch die drei Nebenpersonen Klaus, Ute und Lina nicht bleiben, die alle drei auf ihre Weise sehr sympathisch sind und die ich nur zu gerne auch im echten Leben mal treffen möchte. Das sind wirklich alles drei Freunde fürs Leben, auf die sich Sascha immer verlassen kann. Toll fand ich auch, dass alle Frau Ella sofort warmherzig und mit vollem Ehrgeiz aufgenommen haben ohne irgendwelche Vorurteile. Ein wirklich schönes Buch, dass zeigt, dass auch unterschiedlichste Generationen noch voneinander lernen können und sich prima verstehen.

zurück nach oben