Susanne Matiaschek
Hierbei handelt es sich um den dritten Band der Ivy Years Reihe und diesmal ist eine etwas andere Lovestory. Und obwohl ich mit dieser Art von Verbundenheit eigentlich nicht viel anfangen kann, war ich doch neugierig und musste es einfach lesen. Man kann diesen Band auch sehr gut lesen, wenn man die Vorgänger noch nicht kennt. Da alle Bände für sich genommen, abgeschlossen sind. Durch den leichten und lockeren Schreibstil der Autorin, war ich ziemlich schnell in der Story drin. Hierbei geht es vor allem um Graham, den man bereits kurz im letzten Band kennenlernen konnte. Graham ist ein junger Mann, den man schnell ins Herz schließt. Der Ecken und Kanten hat und dadurch wirklich in Atem hält. Aber auch eine große Herausforderung darstellt. Daneben lernt man auch noch Rikker kennen. Er ist im Gegensatz zu Graham, etwas härter und reifer. Das Leben hat ihn nicht unbedingt belohnt und mehr Hürden durchlaufen lassen, als er verdient hätte. Von beiden erfährt man auch die Perspektiven, was ich richtig klasse fand. Denn so lernt man sie erst richtig kennen und versteht mit welchem Konflikt sie zu kämpfen haben. Hierbei geht es um Homosexualität. Ansich nichts weltbewegendes. Nicht so für die beiden. Denn sie haben mit allerlei zu kämpfen. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Besonders bei Graham habe ich diese innere Selbstzerfleischung wirklich verstanden. Leider muss ich auch sagen, das er mich mit seinen ständigen Auf und Abs schier in den Wahnsinn getrieben hat. Dadurch ergaben sich immer Wiederholungen und ich fing schon oft im Vorfeld an, mit den Augen zu rollen. Ja, die Vergangenheit war schmerzlich. Ja, man muss sich mit einigen Hindernissen auseinandersetzen. Das es einfach ist, sagt niemand. Aber entscheiden sollte man sich. Grahams und Rikkers Story empfand ich als sehr berührend, aber auch als schwer und drückend. Diese Zweifel und die Wut , die sie mit sich herumtragen, wird auch nach außen hin spürbar. Eine wahre Wohltat war für mich Bella. Jetzt im Ernst. Jeder sollte eine Bella haben. Es macht das Leben leichter, bunter und so viel wertvoller. Sie hat mich so oft zum lachen gebracht, was das Ganze etwas leichter machte. Insgesamt fand ich die Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Greifbar, authentisch und mit reichlich Ecken und Kanten ausgestattet. Die Story selbst wird nicht nur von der Lovestory beherrscht , die mehr Tiefen , als Höhen durchläuft. Vielmehr erkennt man, das Selbstakzeptanz nicht so einfach ist. Es erfordert viel Stärke und Mut. Manchmal scheitert man vielleicht, aber manchmal erlebt man dadurch vielleicht auch das größte Glück auf Erden. Es gab so viele Momente, die mich wahnsinnig bewegt und gerührt haben. Die Menschen, die diesem Roman Leben einhauchten und mir gezeigt haben, was Großmut und Stärke bedeuten. Ich finde keine Worte um dies zu beschreiben, man muss es wirklich fühlen. Rikkers Oma und Grahams Mama hätte ich am liebsten behalten, weil ich sie so sehr, so tief ins Herz geschlossen habe. Sarina Bowen hat hier nicht nur einen herzzerreißenden und intensiven Roman über zwei Jungs geschrieben, die so sehr zu kämpfen haben. Es geht auch um die Gesellschaft, um Schuld. Um Neuanfang und Akzeptanz. Es geht darum sich selbst anzunehmen und zu leben. Ganz egal , was all die anderen sagen. Wichtig ist, was man selbst fühlt. Es ist ein Roman der wirklich sehr fordert, der mich am Ende aber wirklich nochmal rührselig werden ließ. Der nicht gänzlich ohne Dramatik auskommt, denn davon gibt es hier eine ganze Menge. Schlussendlich kann ich sagen. Es spielt keine Rolle welche Art der Verbindung besteht. Wenn es aus dem Herzen kommt und man dies spürt, dann spielt es einfach keine Rolle mehr. Ich habe diesen Roman so sehr genossen. Den Humor, die Dunkelheit und den Mut, jeden Morgen aufzustehen und gegen den Strom zu schwimmen. Die Trauer, die Wehmut und die Verzweiflung. Ein Roman , der sich merklich entwickelt hat und der Hintergründe zum Vorschein bringt, die mich fast zum weinen brachten. Wut, Angst, Verzweiflung. All das findet man hier und noch so viel mehr. Bis auf ein paar Abstriche überaus gelungen. Fazit Beim dritten Band der Ivy Years Reihe , geht es um Graham, seine inneren Konflikte und Selbstzweifel. Ein Lovestory, die ich normalerweise nicht lese. Aber diese musste ich lesen und am Ende wurde ich belohnt Denn es ist so viel mehr als Liebe. Es ist Schmerz, Wut und Angst. Es ist Verbundenheit, Freundschaft und Loyalität. Es ist das Leben. Manchmal fordert es dich heraus und manchmal belohnt es dich sogar. Ein Roman über das Leben, Selbstakzeptanz und der schwere Schritt dahin. Bis auf wenige Abstriche absolut gelungen.