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Emily

Posted on 22.2.2020

Bis zu seinem 13. Lebensjahr ist ein Kind unantastbar – dann können die Eltern einer vollständigen Organspende zustimmen. So soll es dem ständigen Unruhestifter Connor ergehen. Auch Risa, welche in einem Waisenhaus lebt, soll umgewandelt werden. Als sich ihre Wege kreuzen, versuchen sie ihr Ziel zu erreichen – bis zum 18. Lebensjahr zu überleben.  Von Neal Shusterman habe ich bereits die ersten beiden Bände der „Scythe“ Reihe gelesen und war endlos begeistert. Nun wollte ich mich auch an diese Reihe wagen, denn es sprach mich schon sehr an. Ich muss schon sagen, das neue Cover finde ich viel schöner als das alte. Zwar sieht man dort nur eine Frau, obwohl dort meiner Meinung nach auch noch ein Junge zu sehen sein sollte, aber es ist doch schön. Die Grundidee mochte ich direkt. Vor Jahren gab es einen Streit zwischen Beführwortern der Abtreibung und welche, die dagegen waren. Somit wurde beschlossen, dass Kinder bis zu ihrem 13 Lebensjahr unantastbar sind und danach „umgewandelt“ werden dürfen. Das bedeutet, dass ihr ganzer Körper als Organspende freigegeben wird. Somit gelten diese Jugendlichen als Wandler und werden von allen anderen gemieden und verstoßen. Dass die Eltern solch etwas machen würden, konnte ich mir anfangs nicht vorstellen, aber da auch viele Kinder nicht erwünscht werden, wurde das Storchen eingeführt. Man legt sein Baby vor dem Hause eines anderen und diesem gehört es dann. Das Buch wird in mehreren Kapiteln geschrieben, welche größtenteils aus drei Sichten bestehen. Connor, Lev und Risa. Alle drei haben unterschiedliche Hintergründe, aber alle sind Wandler. Risa ist in einem Weisenhaus aufgewachsen und darf nicht mehr auf den Kosten des Staates leben. Connor ist ein Unruhestifter und soll seinen Eltern nicht mehr zur Last fallen. Lev ist ein Zehntopfer und somit seit seiner Geburt dazu bestimmt umgewandelt zu werden, denn seine Familie ist streng religiös. Hauptsächlich liegt Connor im Vordergrund. Er schien ein richtiger Draufgänger zu sein, was man auch im weiteren Verlauf des Buches bemerkt. Der Autor hat es leider nicht geschafft, dass er mir nicht sonderlich sympathisch geworden ist, aber er war ein interessanter Protagonist. Dafür ist mir Risa aber sehr ans Herz gewachsen. Bereits, als man sie in einer der ersten Szenen sieht, erkennt man den Überlebenswillen in ihr. Ihr Charakter ist sowohl feinfühlig, als auch knallhart. Diese Mischung hat sie mir schon sehr sympathisch gemacht. Der dritte Hauptcharakter ist Lev, welcher als Zehntopfer aufgewachsen ist und sich dementsprechend auch verhält. Er möchte umgewandelt werden und sieht die anderen Wandler als asozial und ihm nicht würdig an. Seinen Charakter habe ich am allerwenigsten verstanden und konnte es auch größtenteils nicht ganz nachvollziehen. Dieses Buch hat den Spannungsfaktor immer aufrecht erhalten. Zwar hatte ich am Anfang nicht den Drang weiterlesen zu müssen, was auch dazu geführt hat, dass ich oft Pausen eingelegt habe, aber nach einer Zeit konnte ich es fast gar nicht mehr aus der Hand legen. Es gab etliche Wendungen, die ich aber auch nicht unbedingt überragend waren, aber mich an der ein oder anderen Stelle schon überrascht haben. Das Ende war gut, jedoch war es kein Cliffhanger, bei dem ich unbedingt den zweiten Band lesen muss. Besonders da habe ich von Neal Shusterman eigentlich erwartet, dass er dort die eigentliche Bombe hochgehen lässt, da ich es so von ihm aus der „Scythe“ Reihe kenne, aber dem war leider nicht so. Natürlich werde ich trotzdem den zweiten Band lesen, denn ich mochte den Weltenaufbau total gerne. Hier passt der Spruch ganz gut „Organe regieren die Welt“. Das Hauptthema sind die Wandler und die Gedanken dahinter. Um Gefühle wird sich hier nicht viel geschert, was auch mehr als deutlich wurde. Hier hätte ich mir ein oder zwei „normale“ Personen gewünscht, die vielleicht einen Funken Mitleid zeigen. Ich bin schon ganz gespannt, was der Autor im zweiten Teil gezaubert hat und hoffe, dass es mich noch ein Stück mehr überzeugen kann. Fazit: Es ist ein spannendes und gutes Buch rund um die Charaktere Connor, Risa und Lev. Es konnte mich vom Weltenaufbau sehr überzeugen, aber dennoch gab es ein paar Kleinigkeiten, welche dazu führten, dass das Buch 4 von 5 Sternen von mir bekommen hat.

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