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Franzi

Posted on 22.2.2020

Der Untertitel des Buches hat mich doch recht neugierig auf das Buch gemacht, denn ich dachte mir „Was werden die wohl zu erzählen haben?“.  Im Endeffekt handelte es sich um ein 130-seitiges Buch mit netten kleinen Alltagsgeschichten aus Berlin, zumeist frei erfunden, sehr ironisch aber mit einiger versteckter Sozialkritik. Die schönsten Schriftsteller Berlins sind Andreas Kampa, Dan Richter, Volker Strübing, Jochen Schmidt, Stephan Zeisig und Robert Naumann, welche größtenteils in Berlin aufgewachsen sind oder zumindest dort die längste Zeit bisher gelebt haben. So versuchen sie in ihre Geschichten das großstädtische und außergewöhnliche an Berlin einzufangen. Dies macht jeder Autor in den verschiedenen Texten auf seine Art. So unterscheiden sich die einzelnen Geschichten nicht nur inhaltlich sondern auch stilistisch sehr voneinander. Von Briefen, Gedichten oder rückwärts erzählenden Tramp-Reisen ist alles dabei, was das Herz begehrt. Diese Mischung machte das Buch sehr unterhaltsam und flüssig zu lesen. Toll fand ich auch ihre sprachliche Umsetzung, denn fast alle nutzten schon fast vergessene Wörter wie „hurtig“, „urst“ oder „menscheln“. Dies ist wohl eine Möglichkeit, den Erhalt der deutschen Sprache zu unterstützen. Die Geschichten erscheinen auf den ersten Blick oft total albern und sinnlos, aber wenn man genauer hinschaut entdeckt man in jeder einzelnen versteckte Kritik am deutschen Staat sowie dessen Bevölkerung. Somit regt es den Lesenden zum Nachdenken an. Alles in allem ist „Die Chaussee der Enthusiasten“ eine nette Lektüre für unterwegs, da die Geschichten sehr kurz (meisten 2-3 Seiten) sind und man immer schnell einsteigen kann.

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