InkaLeseliebe
Wie hat's mir gefallen Zu Anfang beginnt alles recht unmagisch: Elin bekommt recht plötzlich einen extrem gut bezahlten Job bei dem Pharmaunternehmen, bei dem ihre verstorbenen Eltern arbeiteten. Ihre Tante will es ihr verbieten, hält sich aber rätselhaft zurück mit den Gründen dafür. Als ich schon Zweifel hatte, ob es noch phantastisch wird, tauchten auf einmal mythische Sagen (und Sagengestalten) sowie ein mysteriöser junger Mann auf und schon war mein Herz beruhigt. Auch wenn der Umschwung fast etwas plötzlich kam, konnte ich mich recht schnell an die neue Situation gewöhnen, schließlich war Esras Geheimnis wenig überraschend für den Leser, der Zeichen zu deuten weiß. Was ich etwas schade fand, war die Geschwindigkeit der Lovestory. Schon war Esra aufgetaucht, waren die beiden halsüberkopf verliebt, ein Paar und schworen sich ewige Liebe. Bei solchen Szenen bin ich leider immer recht skeptisch, auch wenn ich ein Fan der Liebe auf den ersten Blick bin. Dennoch hatte man hier mehr mit Sehnsüchten spielen und den Leser ein wenig mehr hinhalten können. Der Schreibstil ist jugendlich und spannend. Die Autorin hat ein gutes Gefühl für detailreiche Szenenbeschreibungen, sodass man sich gut in der Welt der Sagen einfinden kann. Lediglich die teilweise langen Kampfszenen waren so gar nicht mein Fall, da sich die Autorin in schier endlosen Beschreibungen der Kämpfe verliert, die mir als Leser einfach zu lang erschienen. Ansonsten war der Schreibstil recht unterhaltend, sodass ich sogar den Fehler um die X-Men ignorieren konnte. Plot und Setting sind in Grundzügen gut gelungen. Dieses Romantasybuch spielt mal weder in den USA noch in einer erfundenen Parallelwelt, sondern in Basel, was ich persönlich sehr gut finde. Allerdings wurden einige Themen für mich nur zu knapp angeschnitten. Ich hätte gerne mehr über die Sagengestalten und deren (Vor)Geschichte erfahren, mehr über Elins Vater (und was war eigentlich mit ihrer Mutter?) und fand die Protagonisten insgesamt zu eindimensional. Elin ist oft eher passiv, für ihr Alter zu trotzig und unüberlegt, und Esra wiederum scheint viel zu besonnen, für seine Vorgeschichte. Ihm kaufte ich die Wandlung zum Schluss leider gar nicht ab und sehe ihn auch nicht in der Rolle, in der er sich schlussendlich befindet. Ein paar Seiten und ein paar Erklärungen hier und da hätten sicher nicht geschadet, sodass ein rundes Jugendbuch entsteht. So gab es leider einige Unstimmigkeiten und ich konnte mich nicht vollends in der Handlung fallen lassen. Alles in allem ist "Herz aus Gold und Asche" ein solides Jugendbuch im Bereich deutschsprachige Romantasy. Sagenfans und Heimatliebende kommen hier voll auf ihre Kosten! Cover/Buchgestaltung Die goldene Aufschrift des Schutzumschlages ist wunderschön anzusehen, aber auch im Buch ist das Buch verschnörkelt und märchenhaft gestaltet. Bitte nicht als eBook kaufen, da lasst ihr euch etwas entgehen! Gut zu wissen Dieses abgeschlossene Buch der deutschsprachigen Autorin Katja Ammon spielt in der Schweiz. Für Fans von * "Pandora" von Eva Siegmund * "Zwischen Licht und Finsternis" von Lucy Inglis Fazit Die Grundidee des Romantasybuches sowie das ansprechende Setting konnten mich überzeugen. Auch wenn ich mir mehr Mehrdimensionalität der Protagonisten und einen schlüssigeren Plot gewünscht hätte, so wurde man durchweg unterhalten und mit einem zufriedenstellenden Ende belohnt. Bewertung 3,5/5