Susanne Matiaschek
Das Autorenduo Anna Pfeffer ist überwiegend als Rose Snow bekannt, unter dem sie Romantasy Werke schreiben. Dabei wünschte ich mir so sehr, die Werke unter Anna Pfeffer, würden genauso viel Aufmerksamkeit bekommen. Ihr neuer Roman ist nicht nur wunderschön und atmosphärisch in seiner Gestaltung. Er verfügt auch über unglaublich viel Herz. Ein Werk der beiden Ladys und ich bin im Nu durch. Viel zu schnell, ist es vorbei. Im neuen Roman geht es um Florian, Ani und Tom. Dabei erfährt man die Perspektiven von letzteren beiden. Was ihnen unheimlich viel Tiefe verschafft. Es hat keine zwei Sekunden gedauert und ich hab sie unglaublich ins Herz geschlossen. Ani, die so viel mehr ist, als ihr bewusst ist. Tom, der so eine schwere Last auf seinen Schultern trägt. Florian, der so sehr zu kämpfen hat und dabei versucht sein Herz zu verschließen. Ganz besonders Florians Schicksal hat mich ungeheuer bewegt und zum weinen gebracht. Ein Schicksal das so unglaublich schwer und tragend ist. Das es die Wolken am Himmel wegwischt. Eine Krankheit die oft unterschätzt wird und gerade deswegen finde ich es so wichtig darüber zu schreiben. Aufzuzeigen was es mit sich zieht und wie sich nicht nur der Erkrankte, sondern auch das Umfeld dabei verändert. Dabei durchläuft man verschiedene Stadien, die hier sehr gut aufgezeigt werden. Wut, Schmerz, Glück, Resignation. In diesem Roman geht es darum. Die beiden Autorinnen zeigen mit sehr viel Feingefühl auf, was für ein schwerer Weg es ist. Für alle Beteiligten. Wenn man Ani erlebt, hat man das Gefühl, sie wird mit einer weiteren Prüfung herausgefordert. Sie hatte es nicht leicht. Ständig kommen von unterschiedlichen Seiten neue Einschläge und dann ist da Florian, der ihr das Leben zur Hölle macht. Ich habe Ani unglaublich bewundert, wie sie dem ganzen standgehalten hat und nicht aufgegeben hat. Sie ist so zerbrechlich, dass ich jeden Moment dachte, das war es jetzt. Doch nicht Ani. Sie ist eine starke und mutige , junge Frau, die weiterkämpft, auch wenn bereits alles verloren ist. Das schafft nicht nur mehr Hoffnung bei ihr, sondern auch bei ihrem Umfeld. Florian hat mich regelrecht wahnsinnig gemacht mit seinen Attacken und jedes Mal treibt er es eine Stufe weiter. So sehr man ihn zum Teufel wünscht, so sehr weiß man aber, daß er sich seine eigene Beständigkeit bewahren möchte und das viel Angst in ihm verborgen liegt. Das waren Aspekte an diesem Roman, die mir wirklich ans Herz gingen. Und doch hängt man irgendwann nur noch in der Luft und weiß nicht mehr weiter. Ich war geschockt, wie weit er mit seinem Treiben ging. Es verunsichert und macht zornig. Aber ein anderer Teil in mir konnte es verstehen und nachvollziehen. Er ist an einem Punkt in seinem Leben angekommen, an dem er verletzbarer kaum sein könnte. An dem ihm buchstäblich alles entgleitet , was ihn ausmacht. Ich hab diesen Roman so wahnsinnig gern gelesen. Er hat mich von einer Gefühlswelle in die nächste katapultiert. Es hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Der Schmerz, das Unausweichliche und die Hoffnungslosigkeit dahinter. Man sieht das fortschreiten der Krankheit und fühlt sich so machtlos. Doch trotz allem gelingt es Freude und Glück zu empfinden. Diese kleinen Momente, die das Leben wertvoller machen. Die zeigen, du bist nicht allein. Hier ist nicht nur ein großartiger Roman über eine sehr wichtige Thematik entstanden. Auch die zwischenmenschlichen Aspekte haben mich berührt und ich fühlte es einfach so sehr, so intensiv und kraftvoll. Ich hatte nicht das Gefühl, es zu lesen. Ich war ein Teil davon. So herzzerreißend, so wunderschön und traurig zugleich. Es hat mir das Herz jedes Mal ein bisschen mehr gebrochen. Ich hab geweint. Vor Freude, vor Trauer und am Schluss, war in mir alles wieder ganz. Ich konnte nach vorn blicken, heilen und einfach mit einem wehmütigen Blick zurückschauen. Ein Roman der so authentisch, wie das Leben selbst ist und gerade deswegen so emotional. Man durchläuft Höhen und Tiefen. Empfindet tiefen und allumfassenden Schmerz, Verzweiflung, die zu einer Bürde heranwächst und alles mit sich reißt. Ein Roman, der die alltäglichen Sorgen vergessen und erkennen lässt, um was es wirklich im Leben geht. Hier wachsen nicht nur Menschen zusammen, sie finden auch zu sich selbst und erkennen was in Ihnen steckt. Ich konnte mich wahnsinnig gut in die Charaktere hineinversetzen, die authentischer und greifbarer kaum sein könnten. Man kann es nicht beschreiben, was es mit einem anstellt. Man muss es fühlen. Ein Roman, der einfach auf jede Leseliste gehört. Fazit "Unter uns nur Wolken” ist ein Roman der erschüttert, bewegt und die Tränen in die Augen treibt. Ich war regelmäßig dem Abgrund nah. Weil es so tief, so gewaltig und echt war. Es ist das Leben und deswegen hat es mich auch nicht mehr losgelassen. Das Leben bietet mehr als persönliches Liebesleid. Manchmal muss man nach vorn blicken und erkennen, was das Leben uns gibt. Aber auch was es in der Lage ist, uns zu nehmen. Ein so bewegendes und wichtiges Werk, das auf jede Leseliste gehört.